Dieser Satellit ist nicht im All, um Wetterdaten sammeln, und er soll auch nicht für besseren Handyempfang auf der Erde sorgen. Es handelt sich um eine grafische Darstellung der Skulptur "Orbital Reflector" des Autors und Künstlers Trevor Paglen, die an diesem Sonntag um 19.30 Uhr mithilfe einer Kleinsatteliten-Trägerrakete hätte abheben sollen. Ob das Objekt jemals um die Erde kreisen wird, ist nach vielen verschobenen Starts offenbar fraglich. Wenn aber doch, dann wird es einfach dort oben vor sich hin schillern, mithilfe eines sich selbst entfaltenden, 30 Meter langen Ballons, dessen Oberfläche Sonnenlicht reflektieren und auf die Erde lenken soll.
Nur: Was soll das überhaupt? Künstler Paglen möchte, dass Menschen in den Himmel schauen und sich Fragen stellen. Etwa: Wer hat das Recht, das Weltall als öffentlichen Raum zu nutzen? Und er wirbt mit seiner Skulptur für das Nevada Museum of Art, das die Aktion unterstützt. Der Start der Trägerrakete hat sich seit Anfang des Jahres immer wieder verschoben. Ganz unabhängig davon, ob das Schillernde-Etwas jemals in den Orbit gelangt. Die Aktion bieten Anlass, den Blick auf all die anderen Nutzlosigkeiten zu richten, die Menschen im Weltall hinterlassen haben - oder zumindest hinterlassen wollten.