Klage gegen Automaten-Aufsteller:Spielsüchtiger Österreicher bekommt 438.000 Euro zurück

Er sei von den Mitarbeitern nicht am Spielen gehindert worden: In Wien hat ein Spielsüchtiger gegen einen Automaten-Aufsteller geklagt - und recht bekommen.

Knapp eine halbe Million Euro bekommt ein spielsüchtiger Österreicher zurückerstattet. Der Mann hatte Klage gegen die Novomatic-Tochter Austrian Gaming Industries eingereicht, weil er eigenen Angaben 800.000 Euro an Automaten verspielt hatte. Ein Wiener Neustädter Zivilgericht hat ihm nun recht gegeben und ihm 438.000 Euro zugesprochen.

Nach der Auffassung des Richters sei sein Mandant wegen seiner Spielsucht, die dem Kläger auch durch ein psychiatrisches Gutachten attestiert wurde, geschäftsunfähig, erklärte der Anwalt des Österreichers. Die zwischen 2006 und 2010 durch Nutzung von Glücksspielautomaten in Wien geschlossenen Spielverträge seien daher unwirksam. Der Mann könne die von ihm geleisteten Einsätze "zurückfordern", heißt es im schriftlichen Urteil, das der Nachrichtenagentur APA vorliegt.

Der Anwalt sprach von einem sehr seltenen Urteil. Der Mann hatte vorgebracht, er sei von den Mitarbeitern der Automatenfirma nicht am Spielen gehindert worden. Der betroffene Automaten-Aufsteller legte nach Informationen der Kronen Zeitung Berufung gegen das Urteil ein.

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