Kita-Ermittlungen der Kölner Polizei:Geiselnehmer hatte möglicherweise Geldprobleme

Zehn Stunden lang dauerte die Geiselnahme Geiselnahme in Köln. (Foto: dpa)

Er war ein unbescholtener Familienvater, der bisher nicht wegen Gewaltdelikten auffällig wurde. Der Mann, der zehn Stunden lang eine Geisel in einer Kölner Kita gefangen hielt, gibt der Polizei Rätsel auf. Erste Ermittlungen deuten auf Geldprobleme hin.

Nach der Geiselnahme in einer Kölner Kita rätselt die Polizei über das Motiv. Möglicherweise hätten Geldprobleme die Tat ausgelöst, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der 47 Jahre alte Familienvater aus Köln-Chorweiler habe keine erkennbaren Beziehungen zu der Kita oder der Geisel. Er sei bislang nicht wegen Gewaltdelikten in Erscheinung getreten.

Der Geiselnehmer hatte den 51 Jahre alten Leiter der Kita am Freitagmorgen in seine Gewalt gebracht und mit einem tiefen Messerstich in den Oberschenkel sowie Schnitten an Händen und Oberkörper verletzt. Er forderte eine hohe Geldsumme und ein Fluchtauto. Den 17 Kindern und den Erzieherinnen war bereits am Morgen die Flucht gelungen. Der 51-Jährige konnte inzwischen das Krankenhaus verlassen.

Am Freitagabend kurz vor 19 Uhr habe die Polizei eine Zuspitzung der Lage für das Opfer erkannt und eingegriffen, hieß es. Nach zehn Stunden Verhandlungen schoss die Polizei dem Täter in die Schulter, um ihn kampfunfähig zu machen.

Der 47-Jährige schweigt zum Tatablauf. Die Staatsanwaltschaft Köln beantragte Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes und gefährlicher Körperverletzung. Der Haftrichter habe ihm den Haftbefehl im Krankenhaus verkündet, sagte der Oberstaatsanwalt. Weitere Angaben machte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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