Geiselnahme in Kölner Kita:Mann nimmt Leiter einer Kita als Geisel

Geiselnahme in einer Kindertagestätte: Ein Mann bedroht den Leiter einer Betreuungseinrichtung in Köln mit einem Messer und fordert Bargeld und einen Fluchtwagen. Die Kinder sind jedoch in Sicherheit.

Geiselnahme in einer Kindertagesstätte: In Köln hält ein bewaffneter Mann den Leiter einer Kita fest und bedroht ihn in einem Büroraum mit einem Messer. Der Geiselnehmer fordere Bargeld und ein Fluchtauto, berichtete die Polizei, die mit dem Mann in Kontakt steht. Beamte haben auch schon mit der Geisel gesprochen.

Die Kinder der Einrichtung im Stadtteil Chorweiler sind in Sicherheit. "Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass sich keine Kinder mehr in dem Objekt befinden", teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge waren zu Beginn der Geiselnahme am Freitagmorgen 17 Kinder in dem Gebäude. Nach dem Eintreffen der Polizei hielten sich noch drei Kinder mit drei Erzieherinnen in der ersten Etage auf. Sie verließen das Haus über eine Sicherheitstreppe.

Die Polizei war kurz vor neun Uhr wegen lautstarker Streitigkeiten in der Kita alarmiert worden und war bald mit einem Großaufgebot vor Ort. Spezialkräfte trafen am Vormittag an der Kita im Norden Kölns ein. Die Gegend wurde weiträumig abgeriegelt, mögliche Fluchtwege sind abgeschnitten. "Wir haben vor Ort starke Polizeikräfte zusammengezogen, zu denen auch Spezialeinheiten gehören", sagte Polizeisprecher Lutz Flaßnöcker.

Laut unbestätigten Meldungen ist die Geisel verletzt, wie schwer ist jedoch völlig unklar. Die Polizei steht in Verhandlungen mit dem Geiselnehmer, konnte ihn bislang aber nicht zur Aufgabe bewegen. "Wir versuchen die Lage vor Ort zu einem guten, unblutigen Ende zu führen", zitiert der WDR Polizeisprecher Flaßnöcker.

Zu den Hintergründen der Geiselnahme oder der Identität des Geiselnehmers gab es zunächst keine weiteren Angaben. In der städtischen Kindertagesstätte - einem Klinkerflachbau im Schatten mehrerer Wohnhochhäuser - werden 85 Kinder im Alter von einem bis sechs Jahren betreut. Wegen der Osterferien befanden sich zum Zeitpunkt der Geiselnahme weniger Kinder in der Einrichtung als sonst.

Die Stadt Köln hat für alle Eltern unter der Nummer (0221) 2210 eine Hotline eingerichtet. Vor Ort ist das Jugendamt mit Betreuern und Fachkräften vertreten. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr sei auch ein Team für psychosoziale Unterstützung am Tatort.

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