Bei der bundesweiten Razzia gegen Kinderpornografie am Dienstag hat die Polizei 2900 Datenträger mit einem Speichervolumen von 40 Terabyte sichergestellt. Darunter seien auch mehr als 170 Mobiltelefone, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Köln mit. Die Polizei hatte am Dienstag mit mehr als tausend Beamten 75 Objekte in zehn Bundesländern durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen 66 Tatverdächtige, die kinderpornografische Inhalte besessen und verbreitet haben sollen.
An zahlreichen Wohnungen waren auch Spezialeinheiten im Einsatz. Acht Diensthunde spürten versteckte Datenspeicher auf. "Einige der Beschuldigten lassen sich zu den Tatvorwürfen ein", teilte die Polizei in Köln mit.
Missbrauchsfall Bergisch Gladbach:Bundesweite Razzia gegen Verdächtige
Die Ermittlungen richten sich gegen 65 Verdächtige, die kinderpornografische Inhalte besessen haben sollen. Es ist die zweite bundesweite Maßnahme infolge des Missbrauchsfalles Bergisch Gladbach.
Die meisten Durchsuchungen gab es mit 21 Objekten in Nordrhein-Westfalen. In Bayern kam die Polizei zu 15 Wohnanschriften, in Niedersachsen waren es 13, in Baden-Württemberg 8, in Rheinland-Pfalz 7, in Hessen 5, in Sachsen 3. In Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin wurde jeweils ein Objekt durchsucht.
Es war bereits der zweite bundesweite Großeinsatz der Ermittlungsgruppe "Berg" der Kölner Polizei im Fall Bergisch Gladbach. Die Verfahren ergaben sich aus den seit 15 Monaten dauernden Ermittlungen rund um den Kindesmissbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Im Haus eines Mannes waren dort Unmengen kinderpornografischer Daten gefunden und daraufhin Hunderte weitere Verdächtige ermittelt worden. Im vergangenen September hatten etwa tausend Einsatzkräfte in zwölf Bundesländern 60 Objekte von etwa 50 Beschuldigten durchsucht.