Kiel:Befreite Frau: Verdächtiger wird Haftrichter vorgeführt

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Eine Sondereinheit der Polizei durchsucht während einer Suchaktion nach einer 29-jährigen Frau ein Gebäude. (Foto: Marcus Brandt/dpa)

Nach der Befreiung einer in Kiel gegen ihren Willen festgehaltenen Frau sind viele Fragen offen. Wie gelangte die 29-Jährige in die Gewalt des Tatverdächtigen und was hat es mit einem Bild in den sozialen Medien auf sich?

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Kiel (dpa/lno) - Nach der Befreiung einer 29-Jährigen durch Spezialkräfte in Kiel laufen die Ermittlungen zu den Hintergründen auf Hochtouren. Der 27 Jahre alte Verdächtige soll voraussichtlich am Mittwoch einem Haftrichter wegen des Vorwurfs der Freiheitsberaubung vorgeführt werden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst stünden jedoch Vernehmungen an.

Am Dienstag hatten Einsatzkräfte stundenlang auf dem Gelände des ehemaligen Marinefliegergeschwaders in Kiel-Holtenau nach der aus Rendsburg stammenden Frau gesucht. Am Abend befreiten Polizisten sie schließlich aus einem Hangargebäude. „Sie hatte mit dem Handy den Notruf gewählt und dadurch war es uns dann möglich, sie nicht auf dem Punkt genau, aber doch so in einem Bereich zu orten“, sagte der Polizeisprecher. Im Falle des Mannes erfolgte der Zugriff lautlos, er leistete keine Gegenwehr. Auf dem seit 2013 nicht mehr von der Marine genutzten Gelände gibt es mehr als 100 Gebäude.

Der mutmaßliche Täter und sein Opfer standen in keiner Beziehung zueinander, kannten sich lediglich weitläufig, sagte der Polizeisprecher. Am Sonntag, dem Tag des Verschwindens der Frau, sei auf deren Instagram-Seite vorübergehend ein Foto hochgeladen worden, dass die 29-Jährige vor einer Heizung hockend, mit dem Händen auf dem Rücken und mit zugeklebtem Mund zeigte.

Inwieweit der in Kiel lebende Tatverdächtige die Rendsburgerin in den zweieinhalb Tagen körperlich traktierte, ist noch unklar. Das gilt auch für den Beginn der Freiheitsberaubung. „Wie ist es dazu gekommen? Wie ist er ihrer habhaft geworden und wo hat das Ganze stattgefunden“, sagte der Polizeisprecher. Es werde auch ermittelt, ob es sich um Stalking handelte.

© dpa-infocom, dpa:230913-99-177925/2

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