Kidnapping in USA:Männer wochenlang in Garage festgehalten

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Ein Polizeibeamter vor dem Haus in Houston, in dem die Männer gefangen gehalten wurden. (Foto: dpa)

Ihre Peiniger lockten sie mit Alkohol und Zigaretten: Unbekannte haben mehrere Männer in einer Garage eingesperrt, um ihre Sozialhilfe zu kassieren. Jetzt wurden die Männer befreit.

Die Polizei in Texas hat vier ältere Männer aus einem Anwesen in Houston befreit, die dort offenbar über Wochen oder gar Monate gefangen gehalten wurden.

Ihre Peiniger sollen sie einem Bericht der New York Times zufolge mit dem Versprechen angelockt haben, Alkohol und Zigaretten zu bekommen. Dann hätten sie sie festgehalten, um ihnen ihre Sozialschecks abzunehmen. Drei der vier Männer hausten in einer Garage, in der es dem Bericht zufolge weder Betten noch eine Toilette gegeben haben soll. Den vierten Mann befreiten Beamte nach Angaben der Polizei aus einem benachbarten Haus. Die Polizei habe die unterernährten Männer nach deren Befreiung in ein Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben des TV-Senders CNN sind die Männer zwischen 50 und 80 Jahre alt. In Medienberichten wurde vermutet, die Männer seien geistig zurückgeblieben. Ein Verdächtiger wurde festgenommen, aber noch keine Anklage erhoben.

Auf dem Anwesen befanden sich nach Angaben der Polizei auch drei Frauen, darunter eine ältere Frau, ihre Tochter sowie ihre Enkelin. Es war aber zunächst unklar, ob auch sie gefangen gehalten wurden und wie sie in Verbindung zu den Hauseigentümern stehen. Die Polizei erhielt vor ihrem Einsatz einen Anruf, dass in der Nachbarschaft mehrere Menschen gegen ihren Willen festgehalten würden.

Erst kürzlich war ein ähnlicher Fall in den USA aufgedeckt worden: Eine geistig behinderte Frau und ihr Kind waren etwa zwei Jahre lang im Bundesstaat Ohio praktisch wie Sklaven gehalten worden. Ihre drei Peiniger hätten sie gequält und zur Arbeit gezwungen. Sie seien mit Waffen bedroht worden, aber auch mit Pitbull-Kampfhunden und mit Pythonschlangen. Ein Staatsanwalt hatte von "moderner Sklaverei" gesprochen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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