Der als "Pulver-Kurt" deutschlandweit bekannt gewordene Rentner hat einen jungen Nachahmer gefunden: Ein 25-Jähriger aus Rheinland-Pfalz hat in seiner Garage kiloweise Sprengstoff gelagert - und für die teilweise Räumung eines Dorfes gesorgt.
Bei einer Grundstücks-Durchsuchung in Kastel-Staadt fanden Fahnder des Zolls neben fünf bis zehn Kilogramm Sprengstoff, zwei Panzerminen, Schwarzpulver, 70 Schuss Leuchtspurmunition sowie mehrere nicht funktionstüchtige Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg.
Seit dem Mittag bereiteten Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes, der Bereitschaftspolizei, Feuerwehr und des Roten Kreuzes die kontrollierte Sprengung des explosiven Arsenals vor. Dazu wurden 20 Häuser in der 400-Seelen Gemeinde evakuiert. Der Sprengstoff wurde sicherheitshalber aus dem Gebiet am Ortsrand zu einer nahe gelegenen Bauschuttdeponie gebracht und dort gesprengt.
Der 25-Jährige wird verdächtigt, gegen das Waffen-, das Kriegswaffenkontroll- und das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen, sagte ein Zollsprecher auf Anfrage.
Erst im August war in Rheinland-Pfalz einer der größten Waffenfunde bei einer Privatperson vor Gericht verhandelt worden. Ein unter dem Namen "Pulver-Kurt" bekannt gewordener 64 Jahre alte Rentner hatte in Becherbach zahlreiche Gewehre und Waffen sowie 40 Kilogramm Sprengstoff gelagert. Für die kontrollierte Sprengung des Arsenals musste Anfang 2011 das gesamte Dorf evakuiert werden.
Der Mann wurde vom Landgericht Bad Kreuznach zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Dagegen legte er jedoch Revision ein.