Bei der Explosion eines Sprengsatzes sind am Donnerstag in Istanbul acht Menschen verletzt worden. Unter ihnen sei auch ein Polizist, teilten die Behörden mit. Unter den Opfern sind zwei Schwerverletzte. Eine 45-jährige Frau verlor ein Bein.
Der Fernsehsender CNN-Turk berichtete, zu der Explosion sei es gekommen, als ein Bus vorgefahren sei. Die Heckscheiben des Busses zerbarsten, Insassen im hinteren Teil des Fahrzeugs wurden verletzt.
Rettungswagen brachten die Verletzten in Krankenhäuser, während die Polizei den Tatort im Geschäftsviertel Etiler weiträumig absperrte. Außerdem wurden den Angaben zufolge fünf Fahrzeuge beschädigt. Es sei weißer Rauch aufgestiegen, als er aus dem Fenster gesehen habe, sagte ein Anwohner.
Der Anschlag ereignete sich im morgendlichen Berufsverkehr in der Nähe eines Einkaufszentrums und einer Polizeischule. Der Sprengsatz war an einem Elektrofahrrad angebracht. Erste Berichte, wonach in einem Mülleimer eine Knallgranate gezündet wurde, bestätigten sich im Laufe der Ermittlungen nicht. Nach Polizeiangaben benutzen die Bombenleger einen Sprengstoff mittlerer Stärke.
Die Polizei ermittelt derzeit, ob der mutmaßliche Anschlag der nahegelegen Polizeischule galt. Der Gouverneur der Provinz Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, sagte: "Der Terrorismus hat seine hässliche Fratze erneut gezeigt." Ein Bekennerschreiben ging bislang aber nicht ein.
In der Türkei haben rechte und linke Gruppierungen in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge verübt. In zwei Wochen finden Parlamentswahlen in dem Land statt.