Iran:Mehr als 250 Tote bei Erdbeben

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Bei den schweren Erdbeben in Iran sind mindestens 250 Menschen getötet worden, mehr als 1800 wurden verletzt. Rettungstrupps suchen fieberhaft nach Überlebenden, ganze Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Bei den schweren Erdbeben in Iran steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Der Regionalchef des Katastrophenschutzes, Chalil Saje, sagte am Sonntag nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna, es seien mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Nach jüngsten Informationen seien mehr als 1.800 Menschen verletzt worden, sagte der stellvertretende Innenminister Hassan Kaddami am Sonntagmorgen laut einem Bericht auf der Internetseite der iranischen Nachrichtenagentur Fars. Tausende Menschen mussten die Nacht im Freien verbringen.

Einwohner suchen in den Trümmern nach Überlebenden. Mehr als 60 Rettungsteams und sieben Hundestaffeln sind im Einsatz. (Foto: AFP)

Ganze Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 60 Rettungsteams sowie 185 Krankenwagen und sieben Hundestaffeln suchen nach weiteren Überlebenden. Der iranische Rote Halbmond Der iranische Rote Halbmond richtete ein Notlager für 16.000 Menschen ein, berichtete die Nachrichtenagentur Fars. Rund 3000 Zelte wurden bereit gestellt.

Von den Beben sind etwa 110 Dörfer betroffen. Der Chef der Hilfsorganisation Roter Halbmond, Mahmud Mosafar, sagte, zu etwa 60 Dörfern gebe es keinen Zugang. Mosafar sagte, es gebe teils telefonischen Kontakt zu den Einwohnern. Um die Menschen in den Dörfern zu erreichen, wurden Hubschrauber eingesetzt. Aus dem Innenministerium in der Hauptstadt Teheran hieß es, allein aus Warsakan seien etwa 50 Menschen verletzt in Krankenhäuser gebracht worden.

Dem seismologischen Institut der Universität Teheran zufolge hatten die beiden Erdbeben von Samstag eine Stärke von 6,2. US-Geologen gaben die Stärke der Beben sogar mit 6,3 und 6,4 an. Die geologischen Verwerfungen ereigneten sich demnach in fast zehn Kilometern Tiefe, etwa 60 Kilometer von der Millionenstadt Täbris entfernt. Die Erdstöße trafen die Region innerhalb von elf Minuten, es folgten Dutzende weitere kleinere Nachbeben.

Unter den 1,5 Millionen Einwohnern der Stadt Täbris brach Panik aus. Laut den amtlichen Nachrichtenagenturen Mehr und Fars flohen viele Menschen aus ihren schwankenden Häusern ins Freie. Zudem brachen in Teilen der Region die Telefon- und Mobilfunknetze zusammen. Die Feuerwehr berichtete laut der Agentur Isna von großflächigen Stromausfällen und dichtem Verkehr in Täbris.

Präsident Mahmud Ahmadinedschad sprach den Menschen im Erdbebengebiet in einer auf seiner Webseite veröffentlichten Erklärung sein Beileid aus. Er forderte die Behörden auf, alles zu tun, um der betroffenen Bevölkerung zu helfen.

In Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten aufeinander treffen. Ein besonders schweres Beben ereignete sich im Dezember 2003. Damals kamen im Südosten des Landes 31.000 Menschen ums Leben. Bei einem Erbeben im Nordosten Irans erst im Januar wurden mehr als hundert Menschen verletzt.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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