Iran: Unglück im Schneesturm: Mehr als 70 Tote bei Flugzeugabsturz

In Iran stürzt in einem Schneesturm eine Passagiermaschine ab. Mindestens 72 der 105 Insassen kommen ums Leben. Etwa 30 weitere Menschen überleben dagegen leicht verletzt.

Beim Absturz einer Passagiermaschine im Nordwesten des Irans sind am Sonntag mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 30 weitere seien verletzt geborgen worden, zitierte die Nachrichtenagentur Irna einen Verantwortlichen der Rettungskräfte.

Trauernde Angehörige am Flughafen von Teheran: Mehr als 70 Insassen der Unglücksmaschine haben den Absturz nicht überlebt. (Foto: REUTERS)

Zur Zahl der Toten wurden am Montag unterschiedliche Angaben gemacht. Der stellvertretende Gouverneur der Provinz West-Aserbaidschan, Dschawad Mahmudi, sagte, es seien 77 Menschen ums Leben gekommen und 27 weitere verletzt worden. Der iranische Verkehrsminister Hamid Behbahani erklärte hingegen, von 105 Insassen der Maschine seien 72 ums Leben gekommen und 33 leicht verletzt worden. Die Behörden hatten am Sonntag zunächst von 106 Flugzeuginsassen berichtet, von denen 71 beim Absturz getötet worden seien.

Die Maschine der nationalen Fluggesellschaft IranAir war bei bei einem Notlandeversuch in einem Schneesturm in der Nähe der Stadt Orumijeh in der Provinz West-Aserbaidschan abgestürzt. Die Piloten des Inlandsflugs hätten zuvor einen technischen Defekt an den Tower gemeldet, berichtete die halbamtliche Nachrichtenagentur Mehr.

Der Provinzgouverneur Wahid Dschalalsadeh sagte dem staatlichen Fernsehen, das Unglück habe sich 15 Kilometer von Orumijeh ereignet. "Einige Passagiere haben sich selbst aus einem Teil des Flugzeugs befreien können, und Anwohner haben sie in ihren Autos in die Krankenhäuser gebracht", sagte der Gouverneur. Die Rettungsarbeiten wurden durch eine 70 Zentimeter hohe Schneedecke am Absturzort behindert.

Verkehrsminister Hamid Behbahani sagte der Nachrichtenagentur Isna, das Flugzeug sei nach dem Absturz nicht in Flammen aufgegangen, daher habe es so viele Überlebende gegeben.

Nach Angaben des staatlichen Fernsehens befand sich das Flugzeug auf dem Weg von Teheran nach Orumijeh. Die Maschine sei mit einer Stunde Verspätung in der Hauptstadt gestartet und gegen 17.15 Uhr Ortszeit abgestürzt. Ursache seien die schlechten Wetterbedingungen gewesen. Bei der Unglücksmaschine handelte es sich laut Isna um eine Boeing 727.

Die iranische Luftverkehrsflotte ist überaltert und schlecht gewartet. Bei zahlreichen Flugzeugabstürzen in den vergangenen zehn Jahren kamen in Iran mehr als 900 Menschen ums Leben.