Indischer Ozean:Piraten töten vier US-Geiseln

Erstmals haben Piraten im Indischen Ozean US-Bürger getötet. Wenige Tage nach Entführung einer Segelyacht brachten sie die Besatzung um.

Somalische Piraten haben nach Angaben des US-Militärs vier amerikanische Geiseln an Bord der gekaperten Jacht Quest erschossen. Wie das in Tampa ansässige US-Zentralkommando am Dienstag mitteilte, waren gerade Verhandlungen um die Freilassung der Geiseln im Gange, als die Streitkräfte der US-Marine plötzlich Schüsse hörten. Daraufhin hätten sie die Quest geentert, die verwundeten Amerikaner trotz sofort geleisteter erster Hilfe aber nicht mehr retten können.

Phyllis Macay and Bob Riggle (auf dem Foto) gehören zu den Opfern der Piraten. (Foto: AP)

Es handelt sich um die ersten US-Bürger, die im Indischen Ozean von Piraten getötet wurden. Bei dem anschließenden Kampf seien zwei Piraten getötet und 13 weitere festgenommen worden, hieß es weiter. Dabei seien die Leichen zweier weiterer Piraten entdeckt worden, die bereits vor geraumer Zeit gestorben waren. Deren Todesursache wurde zunächst nicht bekannt.

Die Quest gehört einer Website zufolge einem Ehepaar, das seit Dezember rund um die Welt segelte. Geplant sei eine acht bis zehn Jahre dauernde Reise, heißt es auf der Website. Bei dem Paar handelte es sich der Website zufolge um Prediger, die Bibeln an Schulen und Kirchen in abgelegenen Orten auf den Fidschi-Inseln, in Alaska, Neuseeland, Mittelamerika und Französisch Polynesien verteilten. Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. Seit einigen Jahren nimmt die Piraterie stetig zu. Die Piraten fordern Lösegeld für die Schiffe und ihre Besatzungen. Sie haben zur Zeit mindestens 29 Schiffe und 660 Geiseln in ihrer Gewalt.

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