Höxter:Offenbar weiteres Opfer

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Das Paar hat der Polizei gestanden, für eine weitere Tat mit Todesfolge verantwortlich zu sein.

Von Bernd Dörries, Düsseldorf

Im nordrhein-westfälischen Höxter ist möglicherweise eine weitere Frau durch Gewalt ums Leben gekommen. Das Paar, das zuletzt eine 41-Jährige durch eine Kontaktanzeige angelockt und dann misshandelt hatte, gestand bei der Polizei eine weitere Tat mit Todesfolge. Details wollte die Staatsanwaltschaft Paderborn nicht nennen. "Wir haben konkrete Hinweise, denen wir nachgehen", sagte ein Sprecher. Unter anderem hätten sich mehrere Frauen gemeldet, die früher einmal Kontakt zu dem 46-jährigen Bewohner hatten. Auf dem von ihm und seiner Ex-Frau zuletzt bewohnten Grundstück in Höxter sollen nun Spürhunde eingesetzt werden. Die Polizei untersucht auch den Fall Frauke Liebs. Die 21-Jährige war im Juni 2006 nach einem Kneipenbesuch in der Paderborner Innenstadt spurlos verschwunden, vier Monate später wurde ihre Leiche gefunden, etwa 15 Kilometer von Höxter entfernt. Nach ihrem Verschwinden hatte sich Frauke Liebs immer wieder per SMS und Anrufen bei Bekannten gemeldet, allerdings ohne ihren Aufenthaltsort mitzuteilen. Die Polizei überprüfte damals mehr als 700 Hinweise.

Gegen den 46-jährigen Mann und seine 47-jährige Ex-Frau war bereits am vergangenen Donnerstag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden. Die Frau begleitete Ermittler mittlerweile bei einer Hausdurchsuchung, an diesem Dienstag will die Staatsanwaltschaft weitere Ergebnisse mitteilen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die zu Tode gekommene 41 Jahre alte Frau aus Bad Gandersheim in Niedersachsen über eine Partnerschaftsanzeige angelockt wurde. Das nicht mehr verheiratete Ehepaar, das zusammen in einem Haus lebte, soll versucht haben, ihr lebensbedrohlich verletztes Opfer zurück nach Bad Gandersheim zu bringen. Auf dem Weg sollen sie allerdings eine Autopanne gehabt haben. Weil es der Frau immer schlechter gegangen sei, hätten die Verdächtigen einen Rettungswagen gerufen. Die 41-Jährige kam ins Krankenhaus, wo sie zwei Stunden später starb.

© SZ vom 03.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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