Hannover:Polizei sucht wieder nach verschwundener Jenisa

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Vor sieben Jahren ist die damals achtjährige Jenisa verschwunden. Es gab Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, doch die Leiche des Kindes wurde bislang nicht gefunden. Nun gibt es offenbar neue Hinweise.

  • Polizei nimmt Suche nach verschwundener Jenisa wieder auf.
  • Weiteres Waldstück soll morgen durchkämmt werden
  • Verdächtiger ist wegen Mordes an Dano aus Herford angeklagt

Sieben Jahre nach dem Verschwinden der damals achtjährigen Jenisa aus Hannover hat die Polizei die Suche nach dem Mädchen wieder aufgenommen. Ins Rollen gebracht wurde die Aktion durch Hinweise aus dem Umfeld eines Mannes, der damals schon verdächtigt wurde. Er ist wegen des Mordes an dem fünfjährigen Dano aus Herford angeklagt und sitzt in Untersuchungshaft.

Die Bild hatte berichtet, dass der 43-Jährige seinen Mithäftlingen den Mord an Jenisa genau beschrieben haben soll und angeblich auch eine Karte von dem Waldstück angefertigt habe. Offenbar soll es auch ein schriftliches Geständnis geben. Die Staatsanwaltschaft Hannover äußerte sich dazu nicht, sagte aber, dass Hinweisen aus dem Umfeld der Häftlinge nachgegangen werde.

Suche nach verschwundenem Mädchen - nach sieben Jahre neue Erkenntnisse

Mit Hilfe von Metallstangen, Spaten und Spürhunden wurde am Donnerstag ein Waldstück an einer Landstraße bei Wunstorf durchsucht. Bislang blieb die Suche nach der Leiche des verschwundenen Mädchens in dem Ort nahe Hannover erfolglos, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Suche gehe aber weiter.

Ein aktueller Fall weist Parallelen auf

Der fünfjährige Dano war im März dieses Jahres verschwunden. Anfang April wurde er in Herford, fünf Kilometer nordöstlich von Bielefeld, tot aufgefunden. Der 43-Jährige, ein Nachbar und Vater eines Spielkameraden des Kindes, gestand, den Jungen getötet zu haben. Angeblich wollte er auf diese Weise vertuschen, dass er den Fünfjährigen geohrfeigt hatte. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat Anklage gegen den Mann erhoben.

Schon 2007 hatte der Mann nach dem Verschwinden der achtjährigen Jenisa wochenlang in Untersuchungshaft gesessen. Schließlich war er mangels Beweisen freigelassen worden.

Der Fall Jenisa

Jenisa war am 7. September 2007 verschwunden. Sie war auf dem Weg zu einer Tante, die aber nicht zu Hause war. Im Fahrstuhl eines Hochhauskomplexes hatte eine Frau das Mädchen noch gesehen, dann verlor sich seine Spur. Die an einer Autobahn bei Wunstorf gefundene Kleidung deutete auf ein Verbrechen hin.

Der 43-Jährige Verdächtige stammt aus dem Umfeld von Jenisas Familie und hatte sich bei der Befragung in Widersprüche verstrickt. Er soll sich in der Nähe der abgelegten Kleidung aufgehalten haben, Zeugen hatten Jenisa in einem Wagen gesehen, der seinem Auto glich. Nachgewiesen werden konnte ihm die Tat jedoch bislang nicht.

© SZ.de/dpa/ahem - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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