Hamburg:Sorgerecht entzogen

Die Frau, die ihren Sohn vor einen Zug der Hamburger U-Bahn schubste, verliert das Sorgerecht.

Brake/Hamburg - Das Amtsgericht Brake (Kreis Wesermarsch) hat der Frau das Sorgerecht entzogen, die ihren Sohn in Hamburg vor eine U-Bahn gestoßen haben soll. Dabei war der Elfjährige am vergangenen Sonntag von einem Zug überrollt worden und hatte einen Fuß verloren. Das Gericht habe der 31-Jährigen die elterliche Sorge teilweise entzogen und diese vorläufig dem Jugendamt übertragen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Die Mutter kann jetzt nicht mehr bestimmen, wo das Kind künftig leben wird. Der Junge hatte zuvor bei seinen Großeltern gewohnt und war nur zu Besuch bei seiner Mutter. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts hatte die Frau vor dem Zwischenfall den Notruf gewählt und wirr geredet. Die Frau befindet sich in einer psychiatrischen Einrichtung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ihr wird versuchter Totschlag in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung vorgeworfen. Falls sich der Verdacht bestätigt und ihre Schuldfähigkeit nachgewiesen wird, droht ihr eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

© SZ vom 22.10.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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