Hamburg:Mutter und Kinder sterben - Ermittler vermuten Brandstiftung

Drei Menschen sind bei einem Brand in Hamburg-Eimsbüttel gestorben. (Foto: dpa)

Sie versuchten wohl, durch das verrauchte Treppenhaus zu fliehen: Bei einem Großbrand in Hamburg sind drei Menschen ums Leben gekommen. Ein Großteil der 30 Bewohner wurde verletzt. Die Polizei vermutet, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.

Die Feuerwehr spricht von einem der schlimmsten Brände seit Jahren. In Hamburg sind bei einem Feuer zwei Kinder und ihre Mutter gestorben. Ein Großteil der etwa 30 Bewohner des Hauses wurde verletzt, fünf von ihnen schwer.

26 leicht verletzte Menschen seien in der Klinik ambulant versorgt worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen. Zunächst seien die Ärzte davon ausgegangen, dass fünf von ihnen schwere Verletzungen durch Rauchvergiftungen davongetragen hätten.

Nach Angaben der Feuerwehr begann der Einsatz kurz nach 20 Uhr. Als die ersten Einsatzkräfte in die Straße einbogen, hörten sie etwa 20 Bewohner an den Fenstern schreien. Etwa zwölf bis 15 Bewohner seien über Drehleitern gerettet worden, andere über tragbare Leitern und weitere mit Schutzhauben über das Treppenhaus. "Wir haben uns hier von Geschoss zu Geschoss durchgekämpft", sagte ein Sprecher.

Verletzte durch starke Rauchentwicklung

Als die Feuerwehrleute das Dachgeschoss erreichten, fanden sie die drei Toten. Die 33-jährige Mutter sowie ihre beiden sechs und sieben Jahre alten Jungen versuchten wohl, durch das verrauchte Treppenhaus zu fliehen. Das Feuer selbst war offenbar nicht so gravierend, schlimmer war die starke Rauchentwicklung.

Die Polizei geht offenbar von Brandstiftung aus. Der mutmaßliche Brandherd sei ein Kinderwagen, der im Eingangsbereich gestanden habe. "Das ist die wahrscheinlichste Variante", sagte ein Polizeisprecher. Brandbeschleuniger wurden bisher jedoch nicht entdeckt. Weitere Untersuchungen seien nun nötig. Auch ein technischer Defekt könne nach wie vor nicht völlig ausgeschlossen werden. Zunächst hatte es geheißen, dass das Feuer von einem defekten Stromkasten ausgegangen sei.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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