Hamburg:Krawalle in der Schanze

Feuer brannte, Flaschen flogen, Schaulustige spielten Fußball auf der Straßenkreuzung: Doch die großen Krawalle im "Gefahrengebiet" Hamburger Schanzenviertel blieben aus.

1 / 8
(Foto: dapd)

Feuer brannte, Flaschen flogen, Schaulustige spielten Fußball auf der Straßenkreuzung: Doch die großen Krawalle im "Gefahrengebiet" Hamburger Schanzenviertel blieben aus.

2 / 8
(Foto: dpa)

Ein Großaufgebot der Polizei hat die befürchteten massiven Ausschreitungen im Hamburger Schanzenviertel verhindert. Nach einem friedlichen Straßenfest mit rund 10.000 Besuchern kam es in der Nacht zum Sonntag vereinzelt zu Krawallen, die im Vergleich zum Vorjahr jedoch glimpflich verliefen.

3 / 8
(Foto: dpa)

Mehr als 30 Randalierer wurden vorläufig festgenommen, zehn davon kamen anschließend in Polizeigewahrsam. Zwei Polizisten erlitten leichte Verletzungen.

4 / 8
(Foto: dapd)

Die zumeist jugendlichen Täter legten unter anderem mehrere Feuer, die sie zum Teil mit dem Müll vom Straßenfest speisten. Sie schmissen auch die Scheibe einer Sparkassenfiliale in der Nähe des links-alternativen Zentrums "Rote Flora" ein.

5 / 8
(Foto: dapd)

Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen die Randalierer vor. Etwa eine halbe Stunde nach dem offiziellen Ende des Straßenfestes zündeten Unbekannte gegen 22.30 Uhr erste Feuer und Böller an. Etliche Jugendliche, die von der Polizei nicht mehr in Richtung "Rote Flora" gelassen wurden, vertrieben sich die Zeit mit Fußballspielen auf einer Kreuzung.

6 / 8
(Foto: dpa)

Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) verurteilte die Ausschreitungen und lobte die "hervorragende Einsatztaktik" der Polizei. "Sachbeschädigungen, Brandlegungen und Steinwürfe auf Polizisten durch eine Minderheit von Krawallmachern sind durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Neumann am Sonntag. "Umso mehr freut es mich, dass es unserer Polizei gelungen ist, mit einem Mix aus Besonnenheit und konsequentem Eingreifen größere Eskalationen zu verhindern."

7 / 8
(Foto: dpa)

Der Landesvorsitzende der Hamburger Polizeigewerkschaft, Uwe Koßel, bezeichnete den 750.000 Euro teuren Polizei-Großeinsatz mit etwa 2500 Beamten, mehreren Wasserwerfern und einem Hubschrauber als erfolgreich. Das Quartier war im Vorfeld zum "Gefahrengebiet" erklärt worden, um ein präventives Eingreifen der Polizei zu erleichtern. Die Einsatzplanung sei stets ein "Risikospiel" für den Polizeiführer, da viele Faktoren eine Rolle spielten.

8 / 8
(Foto: dpa)

Dass es nicht zu größeren Ausschreitungen gekommen ist, schreibt er auch der Polizeitaktik zu. Die regelmäßigen Krawalle nach dem Fest haben für Koßel keinen politischen Hintergrund: "Hamburg ist nicht London. Sicher hatten wir die Ausschreitungen im Hinterkopf. Aber dort herrschen ganz andere Strukturen, soziale Hintergründe." Innensenator Neumann dankte allen eingesetzten Kräften - und den Bewohnern des Schanzenviertels, "die durch ihr Handeln deutlich gemacht haben, dass sie es leid sind, dass ihr Stadtteil von Einzelnen in Misskredit gebracht wird."

© dpa/dapd/getty/wolf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: