Halle:Tödliche Sprengung

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Ein 19-jähriger Mann stirbt beim Versuch, einen Fahrkartenautomaten zu sprengen.

Bei der Explosion eines Fahrkartenautomaten ist am Samstagabend ein Mann ums Leben gekommen. Die Detonation auf einem S-Bahnhof in Halle in Sachsen-Anhalt war so heftig, dass die Tür des Gerätes auf den Bahnsteig gegenüber geschleudert wurde, wie die Polizei mitteilte. Ein Lokführer bemerkte den leblosen jungen Mann, der blutend neben dem zerstörten Fahrkartenautomaten lag, und wählte den Notruf. Die Rettungskräfte brachten das schwer verletzte Opfer ins Krankenhaus. Dort sei der Mann wenig später gestorben, hieß es.

Am Sonntag nahm die Polizei zwei Verdächtige fest. Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass die 15 und 20 Jahre alten Männer an der Sprengung beteiligt gewesen seien, teilte die Polizei mit. Die Beamten gehen davon aus, dass auch der getötete 19-Jährige zu den Tätern gehörte. Die Ermittler fanden auch die Geldkassette aus dem Automaten, die die Täter erbeutet hatten. Wie viel Geld darin enthalten war, konnte ein Polizeisprecher nicht sagen.

In Halle gab es zuletzt mehrere gesprengten Automaten. Allein im Oktober zählte die Polizei bislang sieben weitere Fälle - sechs Fahrkarten- und einen Geldautomaten. Die Täter dichten die Automaten ab, füllen sie mit Gas und bringen sie zur Explosion, um an das Geld heranzukommen. Besonders gefährlich ist es, wenn die Detonation nicht funktioniert, weil dann das explosionsfähige Gemisch in den Geräten bleibe und überraschend zünden kann. Einen Vorfall mit tödlichem Ausgang gab es bereits im Frühjahr 2017 in Dortmund: Ein 31-Jähriger kam ums Leben, als er einen Fahrkartenautomaten zu sprengen versuchte. In Halle wurde nun eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Sie soll prüfen, ob es sich um die gleichen Täter handelt.

© SZ vom 22.10.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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