Bei schweren Regenfällen und Erdrutschen sind in Guatemala am Wochenende mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Allein 21 Menschen starben am Samstag, als ihr Bus 80 Kilometer vor der Hauptstadt Guatemala-Stadt von einer Schlammlawine erfasst und unter ihr begraben wurde, wie Rettungskräfte mitteilten.
Bei den Rettungsarbeiten ereignete sich ein weiteres Unglück, als sich erneut Erdmassen lösten. Einem Feuerwehrsprecher zufolge könnten dabei bis zu 100 Menschen getötet worden sein.
Im benachbarten Süden Mexikos kam es zu schweren Überschwemmungen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sich vor den Fluten in Sicherheit bringen. Seit Tagen anhaltende Regenfälle haben die Berghänge in der Region aufgeweicht. Die Behörden haben inzwischen Maßnahmen zum Schutz vor weiteren Erdrutschen getroffen.
Inzwischen hat Guatemalas Staatschef Alvaro Colom den nationalen Notstand ausgerufen. Der Dauerregen der vergangenen Wochen habe Schäden bis zu 500 Millionen Dollar (390 Millionen Euro) verursacht, sagte Colom in Guatemala-Stadt.
Colom beklagte, dass nach den Zerstörungen durch den Tropensturm "Agatha" im Mai und den anhaltenden Regenfällen kein Geld mehr zur Katastrophenbekämpfung zur Verfügung stehe. Durch den Sturm "Agatha" waren in Mittelamerika 183 Menschen getötet worden, darunter 165 in Guatemala, tausende wurden obdachlos.
Wegen drohender weiterer Erdrutsche wurden nach Behördenangaben in verschiedenen Teilen des Landes rund 4000 Menschen in Sicherheit gebracht. Für die kommenden ein bis zwei Tage wurden weitere Regenfälle in weiten Teilen des Landes vorhergesagt.