Sankt Pölten:Vater schießt in Schule Sohn in den Kopf

Er holt sein Kind aus dem Klassenzimmer, angeblich um mit ihm zu reden: Im niederösterreichischen Sankt Pölten hat ein Mann seinen achtjährigen Sohn in den Kopf geschossen. Der Junge überlebte wohl nur dank eines Zufalls.

Ein Mann holt seine Kinder im Grundschulalter aus ihren Klassen, sagt, er wolle mit ihnen reden. Im Garderobenraum zieht er eine Waffe und schießt dem achtjährigen Jungen in den Kopf, das sieben Jahre alte Mädchen bleibt unverletzt. Die Schule im niederösterreichischen Sankt Pölten steht nach der Tat am Freitagmorgen unter Schock, das Kind schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Der 37-jährige Familienvater war laut Polizei schon früher wegen Gewalttätigkeiten aufgefallen. Wie ORF online berichtete, betrieb er unweit der Schule einen Kebab-Stand. Nach der Tat floh er mit dem Auto, die Ermittler leiteten eine Großfahndung ein. Eine Stunde später fanden Beamte den Mann dank Handyortung in seinem Fahrzeug. Das Auto lag auf dem Dach, der Flüchtige war tot, erschossen. Unklar war zunächst, ob der Mann schon während der Fahrt die Waffe gegen sich selbst richtete oder zuerst den Unfall verursacht hatte.

Der Achtjährige schwebt noch immer in Lebensgefahr. "Der Zustand ist sehr kritisch, es handelt sich vermutlich um einen Kopfdurchschuss, es besteht akute Lebensgefahr", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamt dem Sender. Dass der Junge überhaupt noch lebt, ist offenbar einem glücklichen Umstand zu verdanken. Zufällig anwesende Sanitäter hatten ihn direkt vor Ort versorgt.

Zu den Hintergründen wurde zunächst nichts Genaueres bekannt. Der Großvater der Kinder schilderte dem ORF, dass sein Schwiegersohn sehr schwierig gewesen sei. Er habe seine Familie geschlagen. Laut Polizeiangaben wurde der Mann vor wenigen Tagen aus der Wohnung der Familie verwiesen.

Ein Dutzend Psychologen und Mitarbeiter der Krisenintervention betreuen die Mitschüler der Kinder am Tatort.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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