Großbrand in Québec:Feuer zu Eis

Gefrorenes Löschwasser hat die Ruine eines ausgebrannten Seniorenheims in einen bizarren Eispalast verwandelt. Die Suche nach Vermissten und nach der Brandursache bedeutet für die Ermittler daher nahezu archäologische Arbeit.

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(Foto: Reuters)

Gefrorenes Löschwasser hat die Ruine eines ausgebrannten Seniorenheims in einen bizarren Eispalast verwandelt. Für die Ermittler bedeutet das nahezu archäologische Arbeit. Das Ausmaß der Tragödie lässt sich noch nicht abschließend beurteilen. Bei dem Brand in einem Altersheim in L'Isle Verte in Kanadas französischsprachiger Provinz Québec sind am Donnerstag mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, die kanadische Tageszeitung Globe and Mail berichtet auf ihrer Website online inzwischen von acht Toten.

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Etliche Menschen - wohl um die 30 - werden noch vermisst. Das Feuer war am Donnerstag in den frühen Morgenstunden ausgebrochen. Die meisten der 50 bis 60 Heimbewohner konnten sich nur mit Rollstuhl oder Rollator bewegen und lebten in dem Heim, weil sie pflegebedürftig oder stark auf Hilfe im Alltag angewiesen waren. Viele litten unter Demenz. Die Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, ist gering. Das Löschwasser ...

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... gefror bei frostigen Temperaturen sofort und bildete bis zu 30 Zentimeter dicke Eisplatten. Die Ermittler wechseln sich in Abständen von 45 Minuten ab, da die Temperaturen auf minus 35 Grad gefallen sind. "Brandermittlungen sind beinahe ein archäologischer Prozess", sagte Chris Williams von der Feuerwehr Ontario dem Globe and Mail. "Schicht um Schicht muss abgetragen werden.

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Der Zeitung zufolge gibt es bereits einen ersten Verdacht: Demnach könnte eine brennende Zigarette im zweiten Stock das verheerende Feuer ausgelöst haben. Auch der kanadische Rundfunk berichtet, der Brand habe in dem Zimmer eines Heimbewohners im zweiten Stock seinen Anfang genommen.

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MIt Spezialgerät, das Wasserdampf produziert, soll das Eis nun zum Schmelzen gebracht werden. So soll gewährleistet werden, dass die Ruine unter dem Eis intakt bleibt und die Einsatzkräfte eine Chance haben, Brandursache wie Vermisste zu finden. Für Sonntag ist in dem 1500-Einwohner-Ort ein Gedenkgottesdienst angesetzt.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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