Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist die griechische Hafenstadt Volos von Starkregen überschwemmt worden. Mit Stand Mittwochnachmittag meldete der griechische Wetterdienst 113 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden, allerdings regnete es danach fast ununterbrochen weiter, so dass sich der Wert vermutlich noch erhöhen dürfte.
Bewohner konnten ihre Häuser nicht verlassen, weil sich die Straßen in reißende Ströme verwandelt hatten, die Steine, Äste, Unrat, Mülltonnen und sogar Autos in Richtung Meer trieben. "Menschenleben sind in Gefahr. Die Welt ist in Gefahr", sagte Bürgermeister Achilleas Beos am Donnerstagmorgen dem Nachrichtensender ERTnews. Etwa 80 Prozent der Stadt seien ohne Strom, vielerorts stünde das Wasser, die Abflussrohre seien zerstört, die Menschen könnten nicht zur Arbeit gehen und das Autofahren wurde untersagt.
Unwetter in Libyen und Griechenland:Wie der Klimawandel zur Flutkatastrophe beigetragen hat
Die Erwärmung der Erde hat die extremen Regenfälle in Griechenland und Libyen laut einer Schnellstudie bis zu 50-mal wahrscheinlicher gemacht. Dass die Folgen so verheerend waren, hatte aber noch andere Gründe.
Seit den schweren Überschwemmungen Anfang September habe man unermüdlich daran gearbeitet, die Schäden, den Schlamm und den Müll zu beseitigen, sagt der Bürgermeister. Das neuerliche Unwetter macht diese Aufräumarbeiten zunichte.
Vom 4. bis zum 8. September hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils mehr als 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. 17 Menschen kamen ums Leben. Sturmtief Daniel zog dann weiter - und verursachte katastrophale Überschwemmungen in Libyen mit Tausenden Toten.
Das jetzige Tief - Elias - brachte auch der Nordhälfte der Insel Euböa Überschwemmungen und Erdrutsche. Erneut betroffen war auch das Hinterland von Volos, eine große, landwirtschaftlich stark genutzte Ebene, wo das Wasser nach Angaben von Einwohnern wieder meterhoch stand. Feuerwehrleute wurden auch aus anderen Teilen Griechenlands herangezogen, zudem war die Armee mit Booten und Raupenfahrzeugen im Einsatz, um Menschen aus Häusern zu retten.