Berlin:Goldnest-Diebstahl an Grundschule - Ermittlungen im "Clan-Milieu"

Die Scheibe eines Außenfensters der Fuchsberg Grundschule ist abgeklebt. Offenbar haben die Diebe sich an dieser Stelle Zugang zum Gebäude verschafft. (Foto: dpa)

In der Nacht zu Mittwoch hatten Diebe an einer Berliner Grundschule das dort ausgestellte Kunstwerk aus Gold gestohlen. Allein der Materialwert soll 28 000 Euro betragen.

Nach dem Diebstahl einer Vogelnest-Nachbildung aus Feingold aus einer Berliner Grundschule hat die Polizei mehrere Objekte durchsucht. In Britz, Buckow, Neukölln und Friedrichsfelde seien ein Auto und drei Objekte durchsucht worden, teilte die Polizei am Mittwochabend via Twitter mit. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, es handele sich um Durchsuchungen im "Clan-Milieu". Der Fall erinnert an den Diebstahl der 100 Kilogramm schweren "Maple Leaf"-Goldmünze aus dem Berliner Bode Museum.

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Der Sicherheitsdienst der Grundschule am Fuchsberg in Berlin-Marzahn hatte den Diebstahl des Kunstwerks "Goldenes Nest" in der Nacht zum Mittwoch bemerkt. Das Feingold-Nest war nach Angaben der Polizei in einer Vitrine ausgestellt. Der Wert beträgt nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen 80 000 Euro. Der RBB sprach von einem Materialwert von allein 28 000 Euro. Nach Angaben des Künstlers Thorsten Goldberg besteht das "Goldene Nest" aus 74 Ästen aus Feingold.

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Das Kunstwerk lagerte in der Grundschule hinter dickem, schussfestem Glas, gasdicht verschlossen. Medienberichten zufolge soll es vor dem Diebstahl jedoch Probleme mit der Alarmanlage der Schule gegeben haben. Dabei war der jüngste und erfolgreiche Versuch, das Goldnest zu stehlen, nicht der erste. Bereits im November, wenige Wochen nach der offiziellen Übergabe des Objektes an die Schule, war es zu einem Einbruchversuch gekommen. Im Februar hatten Unbekannte abermals vergeblich versucht, an das Feingold-Kunstwerk zu gelangen.

Die Mittel für das Kunstwerk stammten aus dem Kunst-am-Bau-Wettbewerb zum Neubau der Schule. Bei öffentlichen Gebäuden ist vorgeschrieben, dass ein kleiner Teil der Ausgaben der Kunst zugute kommt.

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