Gefährlicher Trend:Amazon nimmt "Hoverboards" aus dem Sortiment

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  • Mehrere Medien berichten: Amazon USA zieht die als "Hoverboards" bekannten elektrischen Rollbretter aus dem Verkauf.
  • Die durch Balance gesteuerten Geräte führen vermehrt zu Unfällen und geraten beim Laden in Brand.

Sie werden als "Hoverboards" verkauft, fahren aber eigentlich auf zwei Rädern. Amazon USA nimmt die futuristischen Elektro-Rollbretter jetzt offenbar aus dem Sortiment: Die ähnlich wie ein Segway durch Gewichtsverlagerung gesteuerten Geräte sollen erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen. Das berichten mehrere IT-Portale.

Erst am Freitag war ein 15-jähriger Junge bei einem Unfall mit einem "Hoverboard" ums Leben gekommen. Ein Augenzeuge berichtete der BBC, wie er vom Gerät fiel, auf der Straße landete und nicht mehr aufstehen konnte, bevor er von einem Bus erfasst wurde.

Das c't-Magazin testete kürzlich eine günstige Ausführung des Trendgeräts. Urteil: Lebensgefährliche Mängel. Das Gerät schaltete sich im Test nach etwa 20 Minuten von selbst ab, die Räder blockierten abrupt, so der Bericht. Der Fahrer fällt zwangsläufig. Je nach Geschwindigkeit kann das alleine fatale Folgen haben. Die Geräte werden bis zu zehn km/h schnell.

Überhitzung durch günstige Ladeelektronik

Doch die Gefahr besteht nicht nur im Straßenverkehr: Einige Modelle sind offenbar mit günstiger Ladeelektronik ausgestattet. In den USA und Großbritannien ist es bereits zu mehreren Wohnungsbränden beim Laden der Akkus gekommen. Die Londoner Feuerwehr warnt deshalb vor den Geräten.

Das Phänomen tritt aber nicht nur auf, wenn die Geräte gerade laden: Einige Nutzer hätten sich auch während der Fahrt mit dem "Hoverboard" schwere Verletzungen zugezogen, weil es zu thermischem Durchgehen der Stromspeicher gekommen war, berichtet IT-Portal Golem. Dabei geht das Gerät in der Regel wegen einer Überhitzung kaputt.

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Von Lena Jakat

In Deutschland sind die Boards im Straßenverkehr nicht zugelassen - auch nicht auf dem Gehweg. Wer damit erwischt wird, muss mit einer Strafe von mindestens 50 Euro rechnen. Außerdem kann die Polizei das Gerät konfiszieren.

Wer bei Amazon nach "Hoverboard" sucht, bekommt derzeit noch eine Auswahl an Geräten ab etwa 300 Euro. Geräte der Hersteller "IO Hawk" oder "Phunkee Duck" sind mit mehr als 1000 Euro deutlich teurer. Inwiefern sich die Qualität der Geräte bei hochpreisigeren Herstellern unterscheidet, hat das c't-Magazin nicht getestet.

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