Geschenke können einem manchmal zu viel werden: ein Flug mit einem Kampfjet etwa. Insbesondere dann, wenn der Beschenkte nie ein Interesse an einem derartigen Vergnügen geäußert hat. Und so hat sich ein 64-jähriger Zivilist im März 2019 versehentlich mit dem Schleudersitz aus einem Kampfflugzeug geschossen, weil er mit der Situation überfordert war.
Den Flug mit dem Militärjet vom Typ Dassault Rafale hatten ihm zuvor Kollegen geschenkt - als Überraschung. Am Vorabend des Fluges waren sie gemeinsam ins französische Saint-Dizier gefahren, wo sich ein Luftwaffenstützpunkt befindet. Ohne jedoch das Programm für die nächsten Tage preiszugeben, hieß es in einem Bericht der französischen Untersuchungsbehörde für Zivilluftfahrt ein Jahr später.
Um die Überraschung möglichst lange aufrechtzuerhalten, sei die Zeit für jede Phase der Flugvorbereitung so weit wie möglich reduziert worden, schreiben die Experten der Untersuchungsbehörde. Hinzu kam der "völlige Mangel" an militärischer Luftfahrterfahrung.
Da er am Tag des Fluges vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, sei es dem Mann besonders schwergefallen, die Teilnahme an dem Flug zu verweigern. Außerdem habe man den Mann bei den Flugvorbereitungen weitgehend allein gelassen, auch die medizinische Voruntersuchung sei nicht zufriedenstellend gewesen.
Als das Flugzeug schließlich startete, war der Mann von der Wirkung der Beschleunigung völlig überfordert und betätigte wohl aus Versehen den Schleudersitz. Dabei verlor er sogar noch seinen Helm. Wie durch ein Wunder, wurde der Mann nur leicht verletzt - der Pilot konnte die Maschine noch sicher landen.
