Polizei erschießt Angreifer
Französische Polizisten haben einen Mann erschossen, der nach ihren Angaben mit "Allahu Akbar"-Rufen (arabisch für "Gott ist groß") das Kommissariat betrat und sie mit einem Messer bedrohte. Der Angreifer habe am Samstag in der Nähe der zentralfranzösischen Stadt Tours drei Polizisten verletzt, erklärte das Innenministerium. Einer der Polizisten habe Schnittwunden im Gesicht erlitten. Der Mann habe, sobald er hereinkam und "bis zu seinem letzten Atemzug" "Allahu Akbar" gerufen, hieß es aus Kreisen der Ermittler.
Der 1994 in Burundi geborene Franzose war demnach bei der Polizei wegen krimineller Vergehen, aber nicht wegen "terroristischer Aktivitäten" bekannt. Das bestätigte auch Innenminister Bernard Cazeneuve. Er verurteilte die "brutale Aggression" und würdigte die "Beherrschung und Professionalität" der anwesenden Polizeibeamten.
Sicherheitsmaßnahmen für Polizisten und Feuerwehrleute erhöht
Für Polizisten und Feuerwehrleute seien landesweit die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Laut Innenministerium war der Angreifer etwa 20 Jahre alt. Premierminister Manuel Valls stellte sich hinter die "schwer verletzten und unter Schock stehenden" Polizisten. Wer gegen die Polizei vorgehe, werde die "Härte des Staates" zu spüren bekommen. Der Staatsanwalt Jean-Luc Beck in der nahe gelegenen Stadt Tours sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Polizisten hätten von ihrem Notwehrrecht Gebrauch gemacht.
Ermittlungen wegen terroristischen Hintergrundes
Den Fall übernahm die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt wegen versuchten Mordes.
Aus Ermittlerkreisen hieß es, die Untersuchungen richteten sich auf eine auf "radikalislamischen Motiven" beruhende Tat. Der Angriff weise Merkmale solcher Taten auf, zu den die extremistische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aufrufe. Der Bruder des Getöteten sei den Sicherheitsbehörden wegen seiner radikalen Ansichten bekannt und habe nach Syrien ausreisen wollen.