Frankreich:Freilassung verweigert

Trotz der Begnadigung durch Präsident François Hollande verweigert ein Gericht in Frankreich der Mörderin Jacqueline Sauvage die Freilassung.

Von Christian Wernicke, Paris

Die Entscheidung eines Gerichts in Frankreich, einer Mörderin trotz Begnadigung durch Staatspräsident François Hollande die Freilassung zu verweigern, hat Proteste französischer Frauen und Kritik aus allen Parteien hervorgerufen. Die inzwischen 68-jährige Jacqueline Sauvage hatte 2012 ihren notorisch gewalttätigen Ehemann erschossen und war deshalb 2014 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft, die eine Freilassung der geständigen Täterin befürwortet hatte, kündigte am Freitag an, sie werde den Beschluss des Haftprüfungsrichters anfechten. Der Richter hatte bemängelt, Sauvage sehe sich zu sehr als Opfer und zeige zu wenig Reue.

Sauvages Schicksal hatte voriges Jahr Millionen Franzosen bewegt. Die Frau hatte nach 47 Jahren Ehe ihren Mann erschossen, vorausgegangen waren Jahre ehelicher Gewalt, zudem hatte der alkoholsüchtige Vater sich an seinen eigenen Töchtern sexuell vergangen.

© SZ vom 13.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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