Frankreich:Der Bäcker, der gewonnen hat

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Der französische Bäcker Stéphane Ravacley und sein Lehrling Laye Fodé Traoré. (Foto: Corentin Germaneau/Corentin Germaneau)

Mit einem Hungerstreik erreicht Stéphane Ravacley, dass sein Lehrling aus Guinea bleiben darf. Prominente halfen. Doch der Kampf des französischen Bäckers ist noch nicht vorbei. Ein Besuch.

Von Nadia Pantel, Besançon

Zu den schönen Januarereignissen einer französischen Kindheit gehört es, beim Dreikönigskuchen auf etwas Hartes zu beißen. In der Marzipanfüllung versteckt sich eine kleine Figur. Wer sie in seinem Kuchenstück findet, bekommt eine Papierkrone aufgesetzt. In der Backstube von Stéphane Ravacley drückt eine seiner Angestellten eine zahngroße Königinnenfigur in die Füllung. Dann nimmt sie eine Mini-Plastikschildkröte, die Rollschuh fährt, und legt sie auf die andere Hälfte des Kuchens. Zwei Figuren, zwei Kronen - eine kleine Revolution für den Traditionskuchen. "In den meisten Familien gibt es ja mehr als ein Kind", erklärt Claire Geissler. Sie arbeitet seit drei Jahren hier in der Bäckerei. Sie hat hier gelernt, wie man Freude verdoppelt, sie nennt es "die ravacleysche Großzügigkeit".

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