Flugzeugabsturz in Ägypten:US-Beamte halten Bombenanschlag auf Passagier-Flugzeug für "möglich"

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  • London hat sämtliche Flüge von dem ägyptischen Urlaubsort Scharm el-Scheich nach Großbritannien ausgesetzt. Am Abend kündigte auch Irland an, keine Flugzeuge mehr von und nach Scharm el-Scheich fliegen lassen zu wollen.
  • Neue Informationen weisen darauf hin, dass eine Bombe das russische Passagierflugzeug über dem Sinai zum Absturz gebracht haben könnte.
  • Britische Experten ermitteln in Ägypten.

US-Beamte halten Bombenanschlag für "möglich"

Mehrere amerikanische Medien ( CNN, Washington Post, NBC, CBS) melden, dass US-Beamte eine Bombe als "mögliche" Ursache für den Absturz der russischen Passagiermaschine über dem Sinai in Betracht ziehen. Es gebe "signifikante Hinweise". Der britische Außenminister Philip Hammond äußerte sich ähnlich.

Die US-Beamten weisen aber darauf hin, dass es zum jetzigen Zeitpunkt kein definitives Urteil gebe.

Briten stoppen Flüge aus Ägypten

Nach dem Absturz des russischen Flugzeugs hat Großbritannien alle Flüge aus dem ägyptischen Urlauberort Scharm el-Scheich bis auf Weiteres ausgesetzt.

Es werde am Abend keine weiteren Abflüge in Richtung Großbritannien geben, teilte die Regierung am späten Mittwochnachmittag mit. Zunächst solle britischen Experten Zeit gegeben werden, die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort zu überprüfen. Die Regierung ging davon aus, dass dies noch am Mittwoch abgeschlossen werde.

"Eine Vorsichtsmaßnahme"

"Wir betonen, dass es eine Vorsichtsmaßnahme ist", hieß es in der Mitteilung. "Aber nachdem mehr Informationen zutage gekommen sind, machen wir uns Sorgen, dass das Flugzeug durchaus durch einen Sprengkörper zum Absturz gebracht worden sein kann."

Premierminister David Cameron berief für den Abend eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts ein.

Flugzeugabsturz in Ägypten
:IS kündigt Beweise für Urheberschaft des Absturzes an

Ein IS-Mitglied will Beweise für die Urheberschaft der Terrororganisation am Absturz der russischen Passagiermaschine über dem Sinai vorlegen - hat es aber nicht eilig damit. Experten rätseln weiter.

Am Mittwochabend kündigte dann auch Irland an, vorerst keine Flugzeuge mehr von und nach Scharm el-Scheich in Ägypten fliegen zu lassen. Irische Fluggesellschaften hätten entsprechende Anweisungen erhalten, teilte die irische Luftfahrtaufsicht (IAA) mit. Auch der Luftraum über der Sinai-Halbinsel solle "bis auf weiteres" gemieden werden.

IS-Terrormiliz bekannte sich erneut

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte am Mittwoch ihre Behauptung erneuert, sie habe einen Anschlag auf die Maschine verübt. Die Islamisten hatten sich bereits kurz nach dem Flugzeugunglück am Samstag dazu bekannt, die Maschine zum Absturz gebracht zu haben. Ägyptische und russische Behörden bestreiten jedoch bislang die Version eines Anschlags.

Der russische Ferienflieger war am Samstag nach dem Start in Scharm el-Scheich über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Sämtliche 224 Insassen kamen ums Leben.

© SZ.de/dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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