Flüchtlinge aus Haiti:Dutzende Menschen ertrinken vor den Bahamas

Ein Foto aus einem Hubschrauber der Küstenwache: Verzweifelte Flüchtlinge klammern sich vor den Bahamas an ihr Boot. (Foto: dpa)

Sie stammen aus dem armen Haiti und wollen in die USA: Vor den Bahamas kommen mindestens 30 Menschen ums Leben, weil ihr Flüchtlingsboot kentert.

Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor den Bahamas sind nach Angaben der US-Küstenwache mindestens 30 Menschen aus Haiti ums Leben gekommen. Das zwölf Meter lange Segelschiff war am Montagabend vor der Bahamas-Insel Staniel Clay gekentert, bis zum Dienstagnachmittag konnten Rettungskräfte 110 Überlebende aus dem Wasser ziehen.

Die Suche in dem Gebiet südöstlich von Florida wurde bei stürmischen Wetter fortgesetzt. Zahlreiche Flüchtlinge klammerten sich an den auf dem Wasser treibenden Schiffsrumpf, als die US-Küstenwache eintraf.

Sie war von ihren Kollegen von den Bahamas um Hilfe gebeten worden. Unter anderem rückte sie mit einem Hubschrauber, einem Transportflugzeug sowie einem Radargerät zur Ortung von Körpern im Wasser an. Wie viele Menschen sich in dem Boot befunden hatten, war unklar.

Immer wieder wagen sich Flüchtlinge aus Haiti auf die gefährliche Überfahrt in die USA. Auf ihrem Weg durch die Karibik zum Bundesstaat Florida passieren sie die Bahamas. Wenn die Küstenwache sie entdeckt, werden sie nach Haiti zurückgeschickt.

"Oft werden uns von der US-Küstenwache Flüchtlinge übergeben, die auf hoher See aufgegriffen wurden", sagte der Direktor der haitianischen Einwanderungsbehörde Stern Lolo. Die Zahl liege zwischen 100 und 150 pro Monat.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Ein verheerendes Erdbeben verschärfte Anfang 2010 die Lage noch. Bei der Katastrophe starben etwa 250.000 Menschen. Noch immer leben mehr als 170.000 Haitianer in Notunterkünften.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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