Fall Argento:Rose McGowan belastet Asia Argento

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Rose McGowan und Asia Argento bei einer Demonstration am Internationalen Frauentag. (Foto: dpa)
  • In den Fall Asia Argento und Jimmy Bennett hat sich jetzt eine weitere prominente Stimme eingemischt.
  • Rose McGowan hat Asia Argento in einem offenen Brief für ihr Verhalten in der Angelegenheit kritisiert.
  • Beide Frauen waren als Vorreiterinnen der "Me too"-Bewegung in Erscheinung getreten.

Die "Me too"-Aktivistin Rose McGowan hat ihre Schauspielkollegin Asia Argento in einem offenen Brief aufgefordert, ehrlich mit den Missbrauchsvorwürfen gegen sie umzugehen. "Asia, du warst meine Freundin. Jeder kann besser sein - ich hoffe, du kannst es auch. Tu das Richtige. Sei ehrlich. Sei fair. Lass Gerechtigkeit ihren Gang gehen", heißt es in dem Schreiben, das unter anderem dem Filmportal Deadline vorliegt.

Argento und McGowan sind beide Teil der "Me too"-Bewegung. Beide Frauen werfen dem Ex-Hollywoodmogul Harvey Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben. Ihre persönliche Beziehung zu Argento beeinflusse nicht ihre Sicht auf den Fall-Argento-Bennett, betonte McGowan, die den Vorwürfen gegen ihre Kollegin laut Statement Glauben schenkt: "Es ist traurig, eine freundschaftliche Verbindung zu verlieren, aber noch trauriger ist, was Jimmy Bennett passiert ist."

Fall Argento und Bennett
:"Ich habe mich geschämt und hatte Angst"

Nun hat sich auch Jimmy Bennett zu den Vorwürfen gegen Asia Argento geäußert. Ein Jahr nach Beginn von "Me Too" sind viele in Hollywood wieder in Aufruhr.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

McGowan bezieht sich auf einen Bericht der New York Times von vor anderthalb Wochen. Die Zeitung schrieb, Dokumente legten nahe, Argento habe sich an dem heute 22 Jahre alten Schauspieler Jimmy Bennett vergangen. Im Jahr 2013, als er 17 und sie 37 Jahre alt war, soll es bei einem Treffen in einem kalifornischen Hotel dazu gekommen sein. Sexuelle Handlungen mit Unter-18-Jährigen sind in dem US-Bundesstaat generell strafbar.

Im vergangenen Herbst, vier Jahre später also, soll Bennett laut NYT 3,5 Millionen Dollar von Argento gefordert haben. Kurz zuvor war sie als Frontfigur der "Me too"-Bewegung in Erscheinung getreten. Sie hatte Hollywood-Produzent Harvey Weinstein öffentlich vorgeworfen, sie zu Beginn ihrer Karriere vergewaltigt zu haben. Dass sich Argento als Opfer darstelle, sei für Bennett "nicht zu ertragen gewesen", gab er in einem vergangene Woche veröffentlichten Statement an.

McGowan: "Me too" darf keinen Schaden nehmen

Im Frühjahr dieses Jahres sollen sich Argento und Bennett außergerichtlich auf eine Zahlung von 380 000 Dollar geeinigt haben. Nach Argentos Darstellung, um den unwahren Vorwürfen ein Ende zu bereiten. Den Bericht der New York Times hat die Schauspielerin einige Tage nach seiner Veröffentlichung deutlich zurückgewiesen. Bennett hingegen sprach von einem "Ereignis", das ihm widerfahren sei und einer "Person, die mir Unrecht getan hat" - was genau er Argento vorwirft, ließ er offen.

Rose McGowan gab nun an, sie hoffe, dass der Fall der "Me-Too"-Bewegung nicht schade: "Wir können nicht zulassen, dass dieser Moment den Schwung einer Bewegung bricht, die so viele Menschen befreit hat. Wir müssen ihn dazu nutzen, uns zu erlauben, stärker zu werden. Mitfühlender. Aufmerksamer. Und organisierter."

© SZ.de/dpa/huju - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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