Extremsportart "Zorbing":Tourist stirbt bei Wintersport-Unfall in Russland

Sie suchten den Adrenalinkick, nun ist einer von ihnen tot. Zwei Männer wollten in einem russischen Skigebiet den Trend Zorbing ausprobieren - doch ihre überdimensionale Plastikkugel stürzte einen unbefestigten Abhang hinab. Die Schuld liegt wohl beim Veranstalter.

Bei einem schweren Wintersportunfall mit einem riesigen PVC-Ball ist in Russland ein Mann ums Leben gekommen. Sein Begleiter wurde verletzt.

Die Touristen wollten im Nordkaukasus beim sogenannten Zorbing in einer überdimensionalen Plastikkugel einen Hang herunterrollen, kamen aber von der Piste ab und erst nach etwa einem Kilometer zum Stehen. Der 27-jährige Familienvater starb an einem Bruch der Wirbelsäule, sein 33-jähriger Freund erlitt eine Gehirnerschütterung.

Der Unfall wurde auf einem Amateurvideo festgehalten. "Wo rollst du uns hin?", fragt einer der Männer zu Beginn noch fröhlich. Die Antwort: "Das werdet ihr gleich sehen!" Dann stößt ein Mitarbeiter die Kugel mit den zwei Männern den Hang hinunter. Absperrungen oder sonstige Schutzvorkehrungen sind auf den Bildern nicht zu sehen. Trotzdem ist der Mitarbeiter des Veranstalters selbst dann noch zuversichtlich, als die Kugel bereits die vorgesehene Route verlassen hat. "Sie wird nicht hinausrollen. Alles in Ordnung", sagt eine Stimme im Video.

Dann geht alles ganz schnell: Die Kugel rollt in Richtung eines unbefestigten Abhangs voller Schroffer Felsen. Ein Mann vesucht noch, denn Platikball zu bremsen - vergebens. Als der Ball den Abhnag hinunterschießt, hört man im Hintergund nur noch die bange Feststellung: "Da sind zwei Menschen drin!"

Der 25-jährige Organisator der Zorbing-Veranstaltungen sei bereits festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die Veranstalter besaßen den Ermittlungen zufolge keine Lizenz für die Attraktion.

© Süddeutsche.de/dpa/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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