Ermittlungen in Portugal:Spurensuche im Fall "Maddie" bleibt ergebnislos

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Acht Tage haben Ermittler mehrere Grundstücke an der Algarve durchkämmt - Hinweise auf die verschwundene Maddie McCann wurden dabei nicht gefunden. Die Suche soll nun an anderer Stelle fortgesetzt werden. Zahlreiche Einwohner protestieren gegen den Polizeieinsatz.

Die Polizei hat die Suche nach Madeleine McCann unterbrochen. Acht Tage hatten britische und portugiesische Beamte auf drei Brachflächen in Portugal nach Hinweisen auf das 2007 verschwundene Mädchen gesucht - ohne Erfolg, wie Scotland Yard jetzt mitteilte. "Im Moment konnten noch keine Beweise identifiziert werden, die auf Madeleine McCann hinweisen", hieß es in der Mitteilung, "dennoch haben wir ein grundlegendes Verständnis für die Aktivitäten auf dem Stück Land gewonnen und für die Menschen, die es genutzt haben."

Mit der portugiesischen Polizei, die die Operation leitet, wurde demnach vereinbart, dass die Suche zu einem späteren Zeitpunkt an anderer Stelle fortgesetzt werden soll. Die Ermittler hatten die brachliegenden Grundstücke in Praia da Luz in den vergangenen Tagen unter anderem mit Hilfe von Spürhunden abgesucht. Der etwa 60 000 Quadratmeter umfassende Suchkorridor liegt nur wenige Gehminuten von der Ferienanlage entfernt, aus der die damals drei Jahre alte Maddie im Mai 2007 während eines Familienurlaubs verschwand.

Einwohner protestieren

Wie Scotland Yard mitteilte, handelt es sich um die größte Suchaktion der britischen Polizei im Ausland, die es je zu einem solchen Fall gegeben hat.

Nicht alle haben Verständnis für die erneute Spurensuche nach sieben Jahren. In Praia da Luz ist ein Graffiti aufgetaucht, das die Familie McCann beschimpft und die Polizei als "dumm" bezeichnet. Viele Einwohner protestieren gegen die erneuten Ermittlungen. Sie befürchten negative Auswirkungen auf den Tourismus, die Haupteinnahmequelle in der Region.

Scotland Yard hatte die Ermittlungen zum Verschwinden des Mädchens im Juli 2013 wieder aufgenommen, die portugiesische Polizei schaltete sich im Oktober ein. Mehrere Männer stehen auf der Liste der Verdächtigen. Medienberichten zufolge sollen bald einige von ihnen verhört werden. Die BBC berichtet, britische Ermittler dürften dabei zwar anwesend sein, aber keine Fragen stellen.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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