Erdbeben in Pakistan:Nichts als Trümmer

Mehr als 350 Tote, über 800 Verletzte und 90 Prozent der Häuser sind zerstört: Das ist die traurige Zwischenbilanz nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Pakistans. Während die Rettungsmannschaften versuchen, den Überlebenden zu helfen, bringt das Beben vor der Küste des Landes eine neue Insel hervor.

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Mehr als 350 Tote, über 800 Verletzte und 90 Prozent der Häuser sind zerstört: Das ist die traurige Zwischenbilanz nach dem schweren Erdbeben im Südwesten Pakistans. Während die Rettungsmannschaften versuchen, den Überlebenden zu helfen, bringt das Beben vor der Küste des Landes eine neue Insel hervor. Ein starkes Erdbeben in Pakistans dünn besiedelter Provinz Baluchistan im Südwesten des Landes hat mehr als 350 Menschen das Leben gekostet. Das Beben hatte nach Angaben des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam eine Stärke von 7,6. Die US-Erdbebenwarte (USGS) bezifferte die Stärke des Bebens auf 7,7. Die Erdstöße waren noch bis in die etwa 1200 Kilometer entfernte indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren.

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Das Epizentrum des Bebens lag laut USGS etwa hundert Kilometer südwestlich der Stadt Khuzdar. In dem am stärksten betroffenen Distrikt Awaran rief die Provinzregierung den Notstand aus. Das internationale Krisen-Informationszentrum GDACS berichtete, im Umkreis von hundert Kilometern um das Epizentrum lebten mehr als 300.000 Menschen.

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Die pakistanische Armee in Karachi macht sich auf den Weg in Richtung Baluchistan. Etwa 200 Soldaten und medizinische Teams des Militärs halfen bei den Rettungsarbeiten. Hubschrauber lieferten Hilfsmittel in die Katastrophenregion und flögen Verletzte aus. Schlechtes Wetter behindere die Rettungsarbeiten.

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(Foto: Sallah Jan/Reuters)

Ein Mann sitzt vor den Trümmern seines Hauses in Awaran und trinkt eine Tasse Tee. Die Zeitung Express Tribune meldete online, dass in dem Distrikt die Dächer zweier Schulen eingestürzt seien. Unklar blieb, ob sich zum Zeitpunkt des Bebens jemand darin aufgehalten hat.

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Nur eine Tür steht nach dem Erdbeben noch, von dem dazugehörigen Haus ist nur noch ein Haufen Schutt übrig geblieben. Die Zeitung Dawn berichtete unter Berufung auf Behörden, dass mehr als 80 Prozent der Lehmhäuser in Awaran zerstört oder schwer beschädigt worden.

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Die Caritas erklärte in Freiburg, nach Angaben von Mitarbeitern im Bezirk Awaran würden für die Erdbebenopfer dringend Zelte, Lebensmittel, Wasser und Medikamente benötigt. Weitere Rettungsteams der Caritas seien unterwegs ins Katastrophengebiet. Da in der Gegend Aufständische gegen die pakistanische Regierung kämpfen, bereite die Sicherheitslage den Mitarbeitern Sorge, fügte die Organisation hinzu. Erste Hilfstrupps der Armee seien am Dienstag von Aufständischen angegriffen worden.

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Bereits im April hatte es in der iranischen Grenzregion zu Pakistan ein Beben der Stärke 7,8 gegeben. Dabei starben 41 Menschen. Auf der pakistanischen Seite waren damals 12.000 Menschen von den Folgen betroffen. Die Provinz Baluchistan hatte bereits im August unter heftigem Monsunregen und schweren Überschwemmungen gelitten.

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Nicht nur in Awaran versetzte das Beben die Menschen in Panik. In der südpakistanischen Hafenstadt Karachi trieb das Beben die Menschen aus den Büros auf die Straße. Verängstigte Anwohner zitierten Koranverse. Für viele wurden Erinnerungen an das schwere Beben vor acht Jahren in Kaschmir wach. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,6 waren damals mindestens 73.000 Menschen getötet worden.

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(Foto: AFP)

Erst bebt die Erde, dann steigt wie von Geisterhand eine Insel aus der Arabischen See - genau das ist vor Pakistans Küste geschehen. "Die Insel scheint etwa 200 Meter lang, 20 Meter hoch und 100 Meter breit zu sein", zitierte die Online-Ausgabe der Zeitung Dawn am Mittwoch einen Mitarbeiter des Nationalen Instituts für Ozeanologie in Karachi. Sie habe sich nach dem Beben in der Gegend Gwadar etwa eineinhalb Kilometer von der Küste entfernt gebildet. Der Sender Geo TV meldete, dass die Insel "Zalzala Jazeera" genannt worden sei.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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