Drei Jahre nach seiner Haftentlassung:Lockerbie-Attentäter Al-Megrahi ist tot

Der einzige verurteilte Lockerbie-Attentäter, Al-Megrahi, ist nach Angaben seines Sohnes in Tripolis gestorben. Der frühere libysche Geheimdienstler litt an Krebs.

Knapp drei Jahre nach seiner Freilassung aus schottischer Haft ist der einzige verurteilte Lockerbie-Attentäter, Abdel Bassit al-Megrahi, im Alter von 60 Jahren gestorben. Das gab Al-Megrahis Sohn Chaled am Sonntag bekannt. Sein Vater sei in Tripolis gestorben. Nähere Einzelheiten nannte er nicht. Al-Megrahi litt an Prostatakrebs.

Der frühere libysche Geheimdienstler war wegen des Attentats auf eine Pan-Am-Maschine über dem schottischen Lockerbie, bei dem am 21. Dezember 1988 insgesamt 270 Menschen getötet wurden, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Megrahi saß allerdings nicht lebenslänglich, sondern nur acht Jahre im Gefängnis. Am 20. August 2009 wurde er aus humanitären Gründen aus schottischer Haft in sein Heimatland entlassen. Damals sagten die Ärzte dem Krebskranken eine Lebenserwartung von drei Monaten voraus. Angehörige der Opfer reagierten mit Empörung auf die Freilassung. Die Entrüstung wurde weiter angefacht, als Al-Megrahi bei seiner Ankunft in Libyen wie ein Held empfangen wurde.

Er führte nach seiner Rückkehr ein zurückgezogenes Leben. Die libyschen Behörden schirmten Al-Megrahi von der Öffentlichkeit ab. Dieser beteuerte bis zuletzt seine Unschuld.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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