DNA-Untersuchung bestätigt Todesverdacht:Menschliche Überreste gehören zu Stefan R.

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Die schlimmsten Befürchtungen sind nun auch offiziell bestätigt: Der seit zwei Wochen in der Südsee vermisste Weltumsegler Stefan R. aus Schleswig-Holstein ist tot. Von seinem mutmaßlichen Mörder fehlt indes jede Spur.

Seine Familie und Freunde hatten sich bereits Mitte dieser Woche mit dem Offenkundigen abgefunden: "Stefan ist tot ... Es gibt keine Hoffnung mehr", posteten die Angehörigen von Stefan R. am Mittwoch auf der Webseite des Weltumseglers aus Haselau in Schleswig-Holstein. Und die Gruppe "R.I.P Stefan R." beim sozialen Netzwerk facebook zählt bereits mehr als 100 Mitglieder.

Stefan R., wie er sich selbst wohl am liebsten sah: Sonne im Gesicht, Wind im Haar und im Hintergrund das Meer. Mit diesem Foto präsentierte sich der deutsche Weltumsegler auf seiner Facebook-Seite. (Foto: dapd)

Nur die offizielle Bestätigung, dass es sich bei den auf der Südsee-Insel Nuku Hiva gefundenen sterblichen Überresten um den 40-jährigen Deutschen handelt, fehlte. Bis jetzt: Knapp zwei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden von Stefan R. haben die Behörden nun seinen Tod bestätigt.

Letzte Gewissheit

Eine DNA-Untersuchung brachte Gewissheit, dass die in einer Feuerstelle entdeckten menschlichen Überreste von dem vermissten Deutschen stammen. "Der verbrannte Leichnam ist es", erklärte der zuständige Staatsanwalt José Thorel auf der zu Frankreich gehörenden Inselgruppe Französisch-Polynesien an diesem Freitag. Auch die entdeckten Zähne belegten dies.

Nach dem Fund der Leichenteile hatten manche Medien gemutmaßt, der 40-Jährige sei Opfer eines Kannibalen geworden. Diese Gerüchte wurden jedoch von den zuständigen Behörden umgehend dementiert.

Was aber genau zum tragischen Tod des Globetrotters geführt hat, ist nach wie vor unklar: Stefan R. war seit etwa drei Jahren gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin auf dem Katamaran Baju in den Weltmeeren unterwegs. Der letzte Stopp führte das deutsche Paar nach Nuku Hiva, die zu den Marquesas-Inseln gehört.

Dort war der 40-Jährige vor etwa zwei Wochen auf Einladung eines einheimischen Jägers hin zu einer Bergtour aufgebrochen. Von dem Trip kehrte jedoch nur der Insulaner zurück und berichtete der Freundin von Stefan R., ihr Lebensgefährte sei verletzt und bräuchte dringend Hilfe. Später soll der Mann die 37-Jährige bedroht, sexuell belästigt und an einen Baum gebunden haben. Sie konnte sich selbst befreien und alarmierte die Polizei. Nach dem 31-Jährigen wird seitdem gefahndet - bislang gibt es jedoch keine heiße Spur.

Trotz der tragischen Todesumstände zeigte sich die Familie des Weltumseglers zumindest mit dem Ort seines Ablebens versöhnt: "Er ist dort gestorben, wo er sein Leben lang immer gerne sein wollte", lautet der letzte Eintrag auf der Homepage von Stefan R.

© sueddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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