CSD in Berlin:Heiter bis politisch

Hunderttausende haben sich zum Christopher Street Day in Berlin in Schale geworfen, gefeiert - und für die Rechte der LGBTI-Community auf der ganzen Welt demonstriert. Wegen eines Streits unter den Veranstaltern gab es in diesem Jahr gleich mehrere Veranstaltungen.

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Hunderttausende haben sich für den Christopher Street Day in Berlin in Schale geworfen, gefeiert - und für die Rechte der LGBTI-Community auf der ganzen Welt demonstriert. Wegen eines Streits unter den Veranstaltern gab es in diesem Jahr mehrere seperate Veranstaltungen. Drag Queens, Regenbogenflaggen, nackte Haut: In Berlin sind an diesem Samstag zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für mehr Toleranz und Gleichstellung zu setzen.

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Zur traditionellen und größten Demonstration in Charlottenburg kamen nach Angaben des Veranstalters mehrere Hunderttausend Menschen, 30 Umzugswagen beteiligten sich an der Fahrt vom Kurfürstendamm zur Siegessäule.

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Nach einem Streit um Ziele und Ausrichtung der CSD-Feierlichkeiten hatte sich noch eine zweite, deutlich kleinere Demonstration gebildet. Sie wurde von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (beide SPD) und der Vorsitzenden des Rechtsausschuss des Bundestages, Renate Künast (Grüne, nicht im Bild), eröffnet.

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Der kleinere Umzug begann vor der Botschaft des homosexuellenfeindlichen Landes Uganda. Nach Angaben des Veranstalters kamen etwa 7000 Menschen.

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Veranstalter und Teilnehmer demonstrierten für die Rechte der Gruppe der "LGBTI" ("Lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex") - und prangerten die schwulen- und lesbenfeindlichen Gesetze an, die es in Ländern wie Uganda und Russland gibt. Der CSD erinnert an einen Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeirazzien im Jahr 1969 in der New Yorker Christopher Street. Die größten Paraden in Deutschland gibt es in Berlin und in Köln.

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Nicht immer drückte sich die Kritik durch Plakate aus. Manchmal reichten auch die Kostüme - wie bei dieser Gruppe, die Hüte in der Form russischer Kirchtürme präsentierte.

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Am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen fanden sich auch Mitglieder der European Gay Police Association ein. Familienministerin Schwesig hielt vor dem Denkmal eine Rede. Bürgermeister Wowereit erinnerte daran, dass nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland noch am Thema Gleichstellung gearbeitet werden müsse. "Berlin ist eine offene und internationale Metropole", sagte er in einem Radiointerview. "Es ist eine tägliche Verpflichtung, dieses offene Klima zu schaffen."

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Im Stadtteil Kreuzberg gab es noch eine dritte, alternative CSD-Feier. Verschiedene Veranstalter, Politiker und Teilnehmer äußerten sich jedoch optimistisch, dass die schwul-lesbische Community im kommenden Jahr wieder vereint auf die Straße gehen wird.

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Eine durfte bei all dem Trubel nicht fehlen: Conchita Wurst. Mindestens zwei Kopien der österreichischen Kunstfigur waren am Samstag bei den Demonstrationen dabei. Die echte Wurst bekam am Freitagabend in Berlin einen Preis für Zivilcourage überreicht und mahnte die Community, ihren Streit zu begraben.

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