Im Prozess um das "Costa Concordia"-Unglück hat ein wichtiger Zeuge gegen Francesco Schettino ausgesagt. Der erste Deckoffizier beschuldigte den Kapitän, den folgenschweren Kurswechsel des Kreuzfahrtschiffs in der Unglücksnacht selbst angeordnet zu haben.
Der Kapitän habe entschieden, anstatt der üblichen fünf Seemeilen nur mit einer Entfernung von 0,5 Seemeilen an der Insel Giglio vorbeizufahren, sagte der Offizier im Prozess um die Katastrophe mit 32 Toten im Januar 2012. Er war der erste von mehr als 1000 Zeugen, die in dem Prozess im toskanischen Grosseto aussagen sollen.
Das Kreuzfahrtschiff war zu nah an die Mittelmeer-Insel Giglio herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war teilweise gekentert. Schettino muss sich seit Juli unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung vor dem Gericht verantworten. Der 52-Jährige nahm auch am Montag an dem Verfahren teil.