Costa Blanca:Es regnet weiter

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Die Unwetter an der Costa Blanca nehmen kein Ende. Nach dem heftigen Regen am vergangenen Wochenende wurde die Region erneut von Regen und Sturm heimgesucht.

Die ostspanische Costa Blanca ist erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden. Nahe Calpe habe wegen der heftigen Regenfälle ein Campingplatz evakuiert werden müssen, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Rund 30 Touristen seien in Sicherheit gebracht worden. Mehrere überflutete Straßen in der Provinz Alicante mussten gesperrt werden.

Tödliche Fluten: Auf Mallorca ist eine 32-jährige dänische Urlauberin in den Wassermassen ertrunken. (Foto: Foto: dpa)

Weiter südlich erreichte ein ungewöhnlicher subtropischer Sturm die spanische Mittelmeerküste. Dieser hatte nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia ein Auge wie ein Hurrikan. "Ursache sind die verhältnismäßig hohen Wassertemperaturen von bis zu 23 Grad und gleichzeitig kalte Luftmassen in höheren Luftschichten", erläuterte Unwetterexperte Thomas Sävert.

Die Costa Blanca war bereits am vergangenen Wochenende von schweren Unwettern getroffen worden, eine Frau starb. Die Schäden allein in Calpe werden von den Behörden auf 160 Millionen Euro geschätzt, dreimal soviel wie der Jahreshaushalt der 26.000 Einwohner zählenden Stadt.

Auf Mallorca hat sich die Lage nach den gewaltigen Wolkenbrüchen vom Mittwoch derweil beruhigt. Der Unwetteralarm wurde am Donnerstag herabgestuft, wie der meteorologische Dienst in Palma mitteilte. Bei den Regenfällen war eine dänische Urlauberin ums Leben gekommen. Die 32-Jährige war mit dem Auto auf einer überfluteten Straße steckengeblieben und beim Aussteigen von den Wassermassen mitgerissen worden und ertrunken. Ihr Mann und ihr eineinhalb Jahre alter Sohn kamen mit dem Schrecken davon. Stellenweise gingen auf der spanischen Ferieninsel in wenigen Stunden bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

Insgesamt fünf kleine Tornados hatten sich in der Bucht von Palma gebildet, sie lösten sich aber noch auf dem Meer auf. Das Unwetter verursachte zwar Überschwemmungen und Stromausfälle, die Schäden hielten sich im Vergleich zu dem Gewittersturm vor zwei Wochen aber in Grenzen, wie die Behörden mittelten.

Der Klimawandel erhöhe das Risiko für tropische Wirbelstürme über dem Mittelmeer, hatten Forscher vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg kürzlich geschlussfolgert. Sie hatten dazu mehrere Klimasimulationen berechnet und ausgewertet. Erstmals zeige sich damit nach Ansicht der Forscher ein Zusammenhang zwischen dem vom Menschen gemachten Klimawandel und dem Zyklonrisiko in der Region.

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