Chronologie:Prügelattacken im Nahverkehr

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Wie bei dem tödlichen Angriff auf einen 45-Jährigen am Himmelfahrtstag am S-Bahnhof Rostock-Warnemünde haben Schläger mit brutalen Übergriffen im Nahverkehr schon mehrfach für Entsetzen gesorgt. Eine Übersicht.

April 2011: Nach dem Überfall auf einen 21-Jährigen im Berliner U-Bahnhof Amrumer Straße sucht die Polizei mit Bildern aus Überwachungskameras nach drei jungen Schlägern. Zu sehen ist, wie die Männer völlig enthemmt auf den 21-Jährigen einschlagen und einer gegen den Kopf des am Boden Liegenden springt. Das Trio bestiehlt sein schwer verletztes Opfer und entkommt dann unerkannt.

April 2011: Im Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße tritt ein 18-Jähriger auf den Kopf eines 29-Jährigen ein. Er stellt sich kurz nach der Tat, ebenso sein 18 Jahre alter Begleiter. Gegen den Haupttäter wird Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen, dem Komplizen wird gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Gegen Auflagen kommen beide bis zum Prozess auf freien Fuß.

Februar 2011: Ein 30 Jahre alter Handwerker wird auf dem Berliner U-Bahnhof Lichtenberg von vier Jugendlichen zusammengeschlagen und liegt mit lebensgefährlichen Hirnverletzungen längere Zeit im Koma. Ein 14-Jähriger und drei 17-Jährige werden nach der Tat als Verdächtige festgenommen. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

November 2010: Nach einer belanglosen Auseinandersetzung in einem Nachtbus im westfälischen Münster prügeln drei junge Männer einen 30 Jahre alten Fahrgast auf einem nahe gelegenen Parkplatz fast zu Tode. Die 16, 17 und 19 Jahre alten Angreifer müssen sich seit dem 5. Mai 2011 wegen versuchten Mordes vor Gericht verantworten.

Mai 2010: Tödliche Messerattacke auf einen 19-Jährigen im Hamburger S-Bahnhof Jungfernstieg: Eine Gruppe aus fünf Jugendlichen gerät mit dem späteren Opfer aus nichtigem Anlass in Streit. Ein 16 Jahre alter sogenannter Intensivtäter tötet den jungen Mann mit einem Stich ins Herz und wird dafür später zu sechs Jahren Haft verurteilt.

September 2009: Der Geschäftsmann Dominik Brunner, der sich schützend vor vier Kinder stellt, wird in München am S-Bahnhof Solln von zwei Jugendlichen zusammengeschlagen und stirbt. Die Täter sind 17 und 18 Jahre alt. Der ältere wird im September 2010 zu neun Jahren und zehn Monaten Haft wegen Mordes verurteilt. Sein Komplize erhält sieben Jahre wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge.

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