Die Brechdurchfall-Epidemie an ostdeutschen Schulen und Kindertagesstätten beschäftigt jetzt auch die Justiz: Die Staatsanwaltschaft in Darmstadt hat Vorermittlungen gegen den Rüsselsheimer Caterer Sodexo eingeleitet.
"Wir prüfen, ob wir einen Anfangsverdacht sehen", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Reinhardt. In etwa zwei Wochen könne feststehen, ob es ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung geben werde. Dann könnten eine Geldstrafe oder eine Haft von bis zu drei Jahren drohen.
Wegen verseuchter Tiefkühl-Erdbeeren aus China waren in Ostdeutschland etwa 11.000 Kinder und Erwachsene erkrankt. Die Staatsanwaltschaft im hessischen Darmstadt ist für Sodexo zuständig, da der Sitz der Firma im benachbarten Rüsselsheim liegt.
Sodexo hat bereits angekündigt, die Betroffenen mit Gutscheinen im Gesamtwert von 550.000 Euro zu entschädigen. Die Bons können bei einem Berliner Verlag für Bücher, Lernmittel oder Nachhilfeangebote eingelöst werden. Den ostdeutschen Kantinen, in denen die Erdbeeren die bisher größte derartige Lebensmittel-Epidemie auslösten, will Sodexo zudem zwei Tage gratis Essen liefern.