Brände:Erneut Brand in Hamburger Hochbunker

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Feuerwehrleute stehen vor dem brennenden Hochbunker in Hamburg-Bahrenfeld. (Foto: Daniel Bockwoldt)

Hamburg (dpa) - Der zweite Brand eines Hochbunkers in Hamburg binnen weniger Tage hat die Feuerwehr vor große Probleme gestellt: In dem Bauwerk aus dem Zweiten Weltkrieg lagerten bis zu 5,5 Tonnen Pyrotechnik. In der Nacht hatte es eine Explosion in dem Gebäude gegeben.

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Hamburg (dpa) - Der zweite Brand eines Hochbunkers in Hamburg binnen weniger Tage hat die Feuerwehr vor große Probleme gestellt: In dem Bauwerk aus dem Zweiten Weltkrieg lagerten bis zu 5,5 Tonnen Pyrotechnik. In der Nacht hatte es eine Explosion in dem Gebäude gegeben.

Auch nach zwölf Stunden kämpften die Einsatzkräfte noch gegen den Brand. Innensenator Michael Neumann (SPD) kam zum Unglücksort. Seine Behörde will nun alle Hochbunker der Hansestadt überprüfen - erst am Dienstag hatte ein solches Gebäude gebrannt.

Die Häuser in der Nachbarschaft des Pyrotechnik-Bunkers wurden vorsorglich geräumt. „Die Gefahr für die Anwohner ist gering, weil die Pyrotechnik dem Bunker nichts anhaben kann“, sagte Feuerwehrsprecher Hendrik Frese. Etwa 150 Menschen waren betroffen. „Etwa die Hälfte haben wir vorerst in Bussen und Zelten untergebracht, die anderen sind bei Verwandten oder Freunden untergekommen.“

Mit rund 80 Helfern war die Feuerwehr vor Ort. „Das ist ein extrem schwieriger Einsatz“, sagte Frese. „Wir haben riesiges Glück, dass die Kollegen beim ersten Vorstoß da lebend rausgekommen sind. Wir wollen jetzt kein Risiko mehr eingehen.“ Wegen des starken Rauches konnten die Feuerwehrmänner das Gebäude nicht mehr betreten. Der Einsatz eines Roboters des Kampfmittelräumdienstes musste vorzeitig abgebrochen werden. „Es liegen zu viele Trümmer auf der Treppe, eine Wand ist eingestürzt, der Roboter kommt nicht über den Schutt.“ Das Gerät hätte Bilder für die weitere Einsatzplanung liefern sollen.

Die Feuerwehr versuchte danach, unter anderem über Lüftungslöcher Zugang zum Gebäude zu bekommen. „Die Löcher sind nicht besonders groß, aber sie reichen aus, um Schläuche und Wasser in die Bunker einzubringen“, erklärte Frese. Dadurch sollten die Temperatur in dem Gebäude gesenkt und die gelagerte Pyrotechnik befeuchtet werden. Teile davon seien wohl in der Nacht explodiert, sagte der Sprecher. Bei der Pyrotechnik handele es sich um professionelle Technik, die für Höhenfeuerwerke verwendet wird. Sie lagerte im ersten und zweiten Obergeschoss des dreistöckigen, unbewohnten Gebäudes.

Die Innenbehörde ordnete eine Überprüfung aller Hamburger Bunker in der kommenden Woche an. „Es soll geprüft werden, was dort lagert und welche Genehmigungen dafür vorliegen“, sagte Sprecher Frank Reschreiter. Auch die Stabilität und Sicherheit der Bauwerke sollen kontrolliert werden.

Erst am Dienstag hatte es in einem Hochbunker gebrannt, es gab eine explosionsartige Zündung von Rauchgas. 45 Menschen wurden verletzt. Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Bis zum Samstag konnten die rund 400 Menschen noch nicht in ihre Wohnungen zurück.

Für die Feuerwehr in der Hansestadt war es neben den beiden Bunkerbränden der dritte Großeinsatz in dieser Woche: Bei einem Chemieunfall in einem Gewerbegebiet war am Donnerstag stark ätzende Lauge ausgetreten. 20 Menschen kamen vorübergehend in Krankenhäuser.

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