Unbekannte haben in einem Bonner Mehrfamilienhaus mehrere Kinderwagen angezündet und so einen Brand ausgelöst, bei dem acht Menschen verletzt wurden. Sie kamen mit Rauchvergiftungen und Brandwunden in Krankenhäuser. Wie der Einsatzleiter der Feuerwehr sagte, sind unter den Verletzten vier Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.
Eines der Kinder wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Duisburger Spezialklinik geflogen. Dem Einsatzleiter zufolge hatten sich mehrere Bewohner des fünfgeschossigen Hauses im Bonner Vorort Tannenbusch durch das Treppenhaus ins Freie retten wollen. Doch drei brennende Kinderwagen schnitten ihnen den Weg ab, so dass sie nach oben aufs Dach fliehen mussten.
Die Feuerwehr rückte mit 100 Einsatzkräften an und holte die Bewohner mit Leitern vom Dach des Hauses. Einigen Mietern war es schon vor Eintreffen der Feuerwehr gelungen, die Flammen einzudämmen. Neben dem Hubschrauber waren vier Notärzte und fünf Rettungswagen im Einsatz.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Erst in der Nacht zum Dienstag hatten in Bonn-Duisdorf zwei in einem Treppenhaus abgestellte Kinderwagen gebrannt: Trotz starker Rauchentwicklung wurde aber niemand verletzt. Am Wochenende hatte es in der Bonner Nordstadt einen ähnlichen Vorfall gegeben.
"In letzter Zeit häuft sich das", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr. Verglichen mit dem jüngsten Fall in Bonn-Tannenbusch seien die bisherigen Brände aber glimpflich verlaufen.