Bolschoi-Theater in Moskau:Festnahme nach Säure-Anschlag auf Ballettchef

Sergej Filin, Ballettchef am Moskauer Bolschoi-Theater, wurde im Januar Opfer eines Säureattentats. Jetzt hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.  (Foto: REUTERS)

Der Säureangriff auf Sergej Filin, Ballettmeister am weltberühmten Bolschoi-Theater in Moskau, löste weltweit Bestürzung aus. Jetzt hat die russische Polizei einen Verdächtigen festgenommen.

Fast sieben Wochen ist es her, dass der Balletchef des weltberühmten Bolschoi-Theaters von Moskau Opfer eines Säureattentats wurde. Jetzt hat die russische Polizei einen Mann festgenommen. Die Ermittler hätten ihr bestätigt, dass es sich dabei um den Täter handle, sagte Bolschoi-Sprecherin Jekaterina Nowikowa am Dienstag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Laut einem Medienbericht könnte es sich jedoch auch um einen Helfer des Täters handeln.

Der Verdächtige stamme nicht aus der Truppe des Theaters, teilte die Polizei der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge mit. Dies sei "eine gute Nachricht" für das Ensemble, sagte Nowikowa. "Wenn sie denjenigen, der das getan hat, gefunden haben, gibt es Hoffnung, dass sie auch denjenigen finden, der das angeordnet hat", sagte sie.

Unter Berufung auf eine Quelle bei den Strafverfolgungsbehörden berichtete die Nachrichtenagentur Interfax, dass der mutmaßliche Täter nicht Mitglied des Bolschoi-Theaters sei. Die Quelle machte demnach jedoch keine Angaben dazu, ob die Ermittler einem mutmaßlichen Hintermann auf der Spur seien.

Der Festgenommene soll den Ballettmeister Sergej Filin am 17. Januar mit Schwefelsäure das Gesicht verätzt haben. Wegen seiner schweren Augenverletzungen wird der 42-Jährige am Klinikum in Aachen behandelt. Filin hatte mehrfach persönliche Rivalitäten am Theater als Grund für den Angriff vermutet. Auch die Moskauer Polizei geht von einen beruflichen Hintergrund als Motiv aus. In der Welt des Tanzes hatte das Verbrechen international Bestürzung ausgelöst.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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