Bohrinsel-Unglück in den USA:Öl fließt ins Meer

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Die Gefahr einer Ölpest an der US-Küste vor Louisiana ist doch nicht gebannt: Nach dem Untergang der Öl-Bohrinsel im Golf von Mexiko strömt Öl ins Meer - bis zu 160.000 Liter täglich.

Nach dem Untergang einer Bohrinsel im Golf von Mexiko ist eine große Menge Rohöl an der Unglücksstelle ausgetreten. Täglich gelangten schätzungsweise 1.000 Barrel (160.000 Liter) Öl ins Meer, erklärte die Küstenwacht.

Die Suche nach elf vermissten Mitarbeitern der gesunkenen Bohrinsel wurde eingestellt. (Foto: Foto: Reuters)

Konteradmiral Mary Landry sagte, der Austritt des Öls sei am Samstag bemerkt worden, habe möglicherweise aber bereits am Donnerstag begonnen, zwei Tage nach dem Sinken der Bohrinsel "Deepwater Horizon".

Die Suche nach den elf vermissten Arbeitern der Unglücks-Bohrinsel hat die US-Küstenwache am Samstag eingestellt. Nach drei Tagen Suche mit Schiffen und Flugzeugen gebe es so gut wie keine Hoffnung mehr, die Vermissten von der Öl- Plattform zu finden, hieß es. Eine Sprecherin der Küstenwache sagte am Freitag, die Vermissten hätten sich vermutlich auf der Plattform befunden, als diese am Dienstag explodierte.

Nach drei Tagen der Suche mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen hätten die Vermissten keine realistische Überlebenschance, sagte die Sprecherin weiter. Die Namen der elf Arbeiter aus den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Texas wurden aus Rücksicht auf die Familien zunächst nicht veröffentlicht. 115 Arbeiter hatten von der Bohrinsel gerettet werden können, 17 von ihnen mussten mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Bis Freitag waren noch zwei von ihnen in Behandlung, sollten aber in der kommenden Woche entlassen werden.

Auf der riesigen Plattform Deepwater Horizon, die von der Schweizer Firma Transocean betrieben wird, hatte sich am Dienstag eine gewaltige Explosion ereignet. Am Donnerstag sank die Bohrinsel. Dort waren vor der Explosion mehr als eine Million Liter Öl am Tag gepumpt worden. Das Bohrloch wurde im Auftrag der Ölfirma BP angelegt. Außerdem lagerten auf der Plattform rund 2,5 Millionen Liter Diesel.

Seit dem Unglück versucht die Küstenwache, einen drei Kilometer mal 13 Kilometer großen Ölteppich einzudämmen, der sich inzwischen rund 60 Kilometer vor der Küste von Louisiana befindet. Unklar ist, wieviel Öl bereits aus der Bohrinsel geströmt ist. Ebenso herrscht Unklarheit darüber, wie das Ausfließen von Öl aus der Quelle am Boden verhindert werden soll. "Im Prinzip versuchen sie, einen Korken in eine Champagnerflasche zu stecken", erklärte Richard Metcalf von der pro-industriellen Mid-Continent Oil & Gas Association.

© sueddeutsche.de/AFP/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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