Bochum:Lebenslange Haftstrafe für Mord an Autoverkäufer

Die beiden Angeklagten sollen einen Autoverkäufer im Januar 2017 nach einer Probefahrt mit einem Audi R8 umgebracht und das Auto mitgenommen haben. (Foto: dpa)
  • Ein 33 Jahre alter Bochumer ist wegen Mordes an einem russischen Autoverkäufer zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
  • Der Täter soll den Mann nach der Probefahrt mit einem Sportwagen gewürgt und dann mit einem Hammer erschlagen haben.
  • Ein Bekannter des Mannes wurde wegen Beihilfe zum Mord zu acht Jahren Haft verurteilt. Er soll dabei geholfen haben, das Opfer in die Falle zu locken.

Der Autoverkäufer war extra aus Russland angereist, um seinen Audi R8 zu verkaufen, den er im Internet angeboten hatte. Zwei Männer interessierten sich für den Wagen. Sie machten eine Probefahrt, handelten einen Preis aus: 81 000 Euro in bar. Doch zu der Geldübergabe kam es nicht. Die beiden Männer gingen mit dem 29-jährigen Autoverkäufer in eine Wohnung, ließen ihn den Kaufvertrag unterschreiben. Dann lockte einer der Männer ihn in einen Nebenraum, wo sie ihn attackierten. Der 33-jährige Hauptangeklagte aus Bochum soll den Mann dabei gewürgt und schließlich mit einem Hammer erschlagen haben.

So steht es zumindest im Urteil des Bochumer Schwurgerichts. Eine "kriminelle und psychopathische Persönlichkeit" attestiert der Richter dem 33-Jährigen. Sein Motiv für den Mord sei gewesen, mit dem Sportwagen vor seiner Ex-Freundin prahlen zu können. Nachdem die beiden Männer den Verkäufer erschlagen hatten, fuhren sie tatsächlich zu Freunden, um ihnen das Auto zu präsentieren. Der Hauptangeklagte nutzte sogar ein Foto von dem gestohlenen Wagen für sein Whatsapp-Profil.

Während des Prozesses beschuldigten sich die Angeklagten gegenseitig, den Mann umgebracht zu haben. Die Richter sind jedoch davon überzeugt, dass der 33-Jährige der Täter ist. Sie verurteilten ihn zu einer lebenslangen Haftstrafe.

Sein 30 Jahre alter Komplize wurde zu acht Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Das mildere Urteil begründet das Gericht mit seiner Hilfe bei der Aufklärung des Falles. Er hatte die Ermittler nach seiner Festnahme zum Fundort der Leiche in einem Wald bei Witten geführt.

© SZ.de/dpa/eca/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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