Bluttat in Niedersachsen:Vater erschießt 13-jährige Tochter - Großfahndung läuft

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Eine 13-Jährige ist im niedersächsischen Stolzenau von ihrem Vater auf offener Straße getötet worden. Die Mordkommission ermittelt im Umfeld der Familie, die Polizei fahndet indes noch nach dem Schützen: Vermutlich ist der 35-Jährige mit einem grauen VW Golf unterwegs. Auch nach der Tatwaffe wird mit Hochdruck gesucht.

Eine 13-Jährige ist nach einem Familienstreit im niedersächsischen Stolzenau bei Nienburg/Weser von ihrem Vater auf offener Straße erschossen worden. Anschließend flüchtete der 35-Jährige. "Es besteht kein Zweifel, dass der Schütze der Vater des Kindes ist", sagte eine Sprecherin der Polizei Nienburg zu sueddeutsche.de. Bekannte der Familie seien Zeugen der Tat gewesen. Sie bestätigte Medienberichte, wonach das 13-jährige Mädchen in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht war und nicht mehr bei ihren Eltern wohnen wollte.

Der Tatort in Stolzenau (Foto: dapd)

Zwischen Vater und Tochter gab es den Angaben zufolge schon seit längerem Differenzen. In Stolzenau hätten diese am Montagnachmittag bei einem Gespräch im Jugendamt geklärt werden sollen.

Doch nach dem Verlassen der Behörde schoss der Mann irakischer Abstammung plötzlich mit einer Pistole auf seine Tochter, als diese gerade ins Auto steigen wollte. Gegen 15:46 Uhr alarmierten Passanten die Polizei und den Rettungsdienst. Das Mädchen verstarb jedoch noch am Tatort. Der Schütze flüchtete mit der Waffe.

Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach ihm - bislang erfolglos. Eine eingesetzte Mordkommission soll die Hintergründe der Tat klären. Noch in der Nacht wurden nach Informationen von sueddeutsche.de vier Augenzeugen sowie Zeugen aus dem familären Umfeld von Opfer und mutmaßlichem Täter vernommen. Der flüchtige Vater ist offenbar nicht vorbestraft und der Polizei bisher nicht auffällig geworden.

Der Mann soll möglicherweise mit einem grauen VW Golf mit dem Nienburger Kennzeichen NI-DY 187 unterwegs sein, sagte die Polizeisprecherin. Im Laufe des Tages will die Polizei auch "intensive Suchmaßnahmen" nach der Tatwaffe durchführen, unter anderem mit Spürhundstaffeln. Es kann demnach nicht ausgeschlossen werden, dass der mutmaßliche Täter die Pistole weggeworfen hat. Zu der Frage, wie der Familienvater in den Besitz der Waffe gelangen konnte, gab es zunächst keine weiteren Angaben der Polizei.

Zur Zeit wird der Leichnam des 13-jährigen Opfers in Hamburg obduziert.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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