Blutbad auf Kanalinsel:Sechs Tote nach Messerattacke auf Jersey

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Bei einer Gewalttat auf der britischen Kanalinsel Jersey sind sechs Menschen getötet worden. Unter den Opfern befinden sich nach Polizeiangaben drei kleine Kinder. Ein 30 Jahre alter Mann wurde vorläufig festgenommen, wegen seiner Verletzungen wurde er zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert.

Bei einer Messerattacke auf der britischen Kanalinsel Jersey sind sechs Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien drei kleine Kinder, teilte die Polizei mit. Ein schwer verletzter 30-jähriger Tatverdächtiger sei ins Krankenhaus gebracht und dort operiert worden. Sein Zustand wurde als "ernst, aber stabil" beschrieben.

Bewaffnete Polizisten sichern den Tatort nach der Messerattacke auf der Kanalinsel Jersey ab. (Foto: dpa)

Die Umstände der Tat waren zunächst völlig unklar, die Ermittler baten mögliche Zeugen um ihre Mithilfe. Die Opfer stammten aus zwei auf der Kanalinsel ansässigen Familien, eine davon stammte ursprünglich aus Polen. Der Verdächtige, der selbst wegen Stichwunden operiert worden sei, gehöre der polnischen Familie an.

Fünf der Opfer waren bereits tot, als die Polizisten in der Wohnung eintrafen. Ein sechstes Opfer wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, starb aber nach einer Notoperation. Bei den Toten handelte es sich nach neuen Angaben der Polizei um zwei Frauen, einen Mann und drei Kinder. Zunächst war von zwei Frauen, zwei Männern und zwei Kindern die Rede gewesen.

Die Polizei sei am Nachmittag wegen Ruhestörung in der Wohnung angerufen worden, hieß es in einem Bericht des britischen Senders BBC. Am Abend begann die Polizei mit der Befragung mehrerer Zeugen. Es handle sich um sehr komplexe Ermittlungen, hieß es. Noch könne die Polizei nicht sagen, was genau passiert sei.

Ein Zeuge berichtete, die Opfer gehörten vermutlich alle einer Familie an. Er habe gesehen, wie Polizisten mit einem Kind aus dem Haus gerannt seien, sagte der Augenzeuge Andre Thorpe. "Es war ein kleines Kind, ich habe nur die Beine gesehen. Sie sind in einem Rettungswagen weggefahren." Ein Polizist sagte, Vorfälle dieser Art seien auf Jersey "äußerst selten". Jersey sei eigentlich "ein unglaublich sicherer Ort", wahrscheinlich sogar "einer der sichersten Orte in der westlichen Welt".

Jersey ist die größte Insel im Ärmelkanal und liegt etwa 14 Kilometer vor der Küste Nordfrankreichs. Die Insel hat rund 90.000 Einwohner, ein Drittel von ihnen lebt in der Hauptstadt Saint Helier. Die Kanalinseln sind direkt der britischen Krone unterstellt, gehören aber weder dem Vereinigten Königreich an noch der Europäischen Union.

© sueddeutsche.de/dpa/rtr/dapd/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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