Die Leichen der drei verunglückten Weltklasse-Bergsteiger Hansjörg Auer, David Lama und Jess Roskelley sind gefunden worden. Dies teilte die Verwaltung des Banff Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains mit. Die beiden Österreicher und der US-Amerikaner waren am vergangenen Dienstag als vermisst gemeldet worden.
Den kanadischen Behörden zufolge wollten die Kletterer den 3295 Meter hohen Berg Howse Peak besteigen. Die Ostwand des Berges gilt als extremes Ziel mit gemischten Fels- und Eisrouten. Offenbar gerieten die drei beim Besteigungsversuch in eine gewaltige Lawine.
Verunglückte Profi-Bergsteiger:Tragödie am Howse Peak
Die Bergsteiger Hansjörg Auer, David Lama und Jess Roskelley sind vermutlich in Kanada von einer Lawine verschüttet worden. Sie wurden bekannt durch schwierige Erstbesteigungen und Kletterrouten und zählen zu den besten Alpinisten der Welt.
Die Größe der Lawine sei mit Stufe drei von fünf bemessen worden, sagte Stephen Holeczi, einer der Sicherheitsverantwortlichen der kanadischen Nationalparks, dem Sender CBS. Eine Lawine dieser Stärke würde ausreichen, um Bäume zu brechen oder ein aus Holz gebautes Gebäude zu zerstören.
"Es ist ein sehr schlimmes Unglück, schrecklich"
Vor allem der Tiroler David Lama, 28, galt in der Kletterszene als Ausnahmetalent. Er wurde zweimal Jugend-Weltmeister und gewann mit 16 bereits Vorstieg- und Boulder-Weltcups. Später widmete er sich komplizierten Besteigungen verschiedenster Berge. Hansjörg Auer, 35, machte vor allem auf sich aufmerksam, weil er spektakuläre Routen ohne jede Sicherung kletterte. Roskelley, 36, hatte 2003 als 20-Jähriger mit seinem Vater den Mount Everest bestiegen. Zu dem Zeitpunkt war er der jüngste US-Bergsteiger, dem das gelungen war.
Bergsteigerlegende Reinhold Messner sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA: "Es ist ein sehr schlimmes Unglück, schrecklich." Alle drei hätten zu den besten Bergsteigern der Welt gehört. Der Unfall zeige einmal mehr, dass das traditionelle Bergsteigen, bei dem man sich in die "absolute Wildnis" begebe und dabei alles selber mache, "wahnsinnig gefährlich" sei. "Es handelt sich dann nicht mehr um eine Frage des Könnens, sondern von Glück und Unglück", sagte Messner. Bergsteiger Peter Habeler bezeichnete Lama als "Ikone". "Das waren die Besten der Besten. Überflieger im positiven Sinne."
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"Meine Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei der Familie und den Freunden der beiden jungen Tiroler", twitterte Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Bundeskanzler Sebastian Kurz twitterte: "David Lama und Hansjörg Auer haben in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von Erfolgen die internationale Kletter- und Alpinszene geprägt. Meine Gedanken sind bei den Familien und Freunden der beiden Tiroler".
Lamas Eltern schrieben am Freitag auf dessen Instagram-Account, dass die Menschen ihren Sohn "mit seiner Lebensfreude, seiner Tatkräftigkeit und mit Blick Richtung seiner geliebten Berge in Erinnerung" behalten sollten. "David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet."