Berlin:Tödliche Abrechnung

Nach dem Autobomben-Mord in Berlin erhärten sich die Hinweise, dass es sich um einen Racheakt gehandelt hat.

Von Verena Mayer, Berlin

Nach dem Sprengstoff-Anschlag auf einen Berliner Autofahrer gibt es nun Hinweise auf ein Motiv. Vieles deutet demnach auf einen Racheakt einer kriminellen Organisation hin. Das Opfer, ein 43 Jahre alter Mann, war nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft unter anderem wegen Drogenhandels und der Verbreitung von Falschgeld polizeibekannt und hatte in Polen bis 2013 eine sechsjährige Haftstrafe wegen Kokainhandels abgesessen. Mehreren Berliner Medienberichten zufolge hatte der Mann im Zuge eines geplatzten Rauschgiftgeschäfts mit Kriminellen zu tun und sei deswegen womöglich abgestraft worden. Unklar ist, ob der Sprengsatz am Auto, der Dienstagmorgen im Berliner Bezirk Charlottenburg mitten im Berufsverkehr explodiert war und den Mann getötet hatte, ihm selbst galt oder einem Bekannten, der Verbindung zur organisierten Kriminalität haben soll. Ein Vorstandsmitglied der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagte dem Berliner Rundfunk, es handle sich jedenfalls um Täter, die bewusst die Öffentlichkeit gesucht hätten, "um ein Zeichen zu setzen".

© SZ vom 17.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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